Importieren von Architekturelementen

Der ArchiMate®-Import erlaubt das Einlesen von ArchiMate®-Modellelementen aus XML-Dateien. Eine Behandlung der importierten Elemente mit einem eigenen Plug-in kann sich anschließen.

ArchiMate®-Modellelemente aus anderen Tools übernehmen

Was Sie importieren können

Der ArchiMate®-Import stellt eine Übernahme von ArchiMate®-Modellelementen aus anderen Tools zur Verfügung. Selbstverständlich können Sie auch ArchiMate®-Modellelemente importieren, die aus Innovator exportiert wurden.

Sie können Dateien im Format "ArchiMate Model Exchange" importieren, die Daten gemäß ArchiMate® 3.0, 3.1 oder 3.2 enthalten.

Mehrsprachiger Import wird unterstützt. Elemente, welche durch unterschiedliche Sprachattribute mehrere Werte für den Namen haben, werden für die jeweiligen Anzeigesprachen versorgt, wenn diese im Modell eingestellt sind. Das gilt auch für die Namen von Stereotypeigenschaften, wenn diese in das Customization-Profil eingetragen werden.

Import-Unterstützungen

Für den Import gibt es zwei alternative Unterstützungen:

  1. Import-Assistent

    Importieren Sie die ArchiMate-Dateien mit Einstellungen, die Sie im Assistenten vornehmen.

  2. Eigene Importkonfigurationen

    Importieren Sie die ArchiMate-Dateien mit Einstellungen, die Sie in Anwendungskonfigurationen eingerichtet, getestet und zur Wiederverwendung gespeichert haben.

Import-Varianten

Für den Import gibt es zwei Varianten:

  1. Ordnerstruktur der Innovator-Modellvorlage nutzen

    Exportieren Sie Ihr Modell ohne Ordnerstruktur (organization) aus der Quellanwendung in die ArchiMate-Datei.

    Führen Sie den Import in das Systemmodell durch. Die Elemente verteilen sich dann automatisch nach Typ auf die Pakete, alle Diagramme landen im Paket "Views".

  2. Eigene Ordnerstruktur nutzen

    Exportieren Sie Ihr Modell mit Ordnerstruktur (organization) aus der Quellanwendung in die ArchiMate-Datei.

    Verwenden Sie ein Systemmodell, welches die Elemente nicht über Anlegevoreinstellungen verteilt. Dazu bauen Sie entweder die Struktur aus der Innovator-Vorlage um oder legen ein neues Systemmodell an. Importieren Sie die Profile "Enterprise Architecture Modeling Customization" und "Enterprise Architecture Documentation".

    Importieren Sie in dieses Systemmodell oder in ein Modell oder Paket, das darunter liegt. Wählen Sie ggf. im Import-Assistenten die Option Neues Paket erzeugen.

    Dann wird die Ordnerstruktur aus dem Ausgangsmodell nachgebildet, und die Elemente liegen an ihrem vertrauten Ort.

Vorbereitung des Innovator-Modells

Um ein gutes Import-Ergebnis zu erreichen, sind einige Vorbereitungen des Innovator-Modells zweckmäßig.

Wenn im Ausgangs-Tool die Knotenbeschriftung außerhalb der Knoten steht, dann wählen Sie in den Anzeigeoptionen für alle ArchiMate-Diagramme die Darstellung "Nur Symbol" für Konzeptknoten. Die Knoten sind dann ungefähr so groß wie im Original, weil die Namen den Knoten nicht vergrößern. Container sind davon nicht betroffen.

Wenn die Knotenbeschriftung im Knoten steht, können Sie in den Anzeigeoptionen der Diagramme eine geeignete Knotenbreite und -höhe einstellen, damit überlange Namen abgeschnitten werden und damit die Knoten nicht zu sehr vergrößern.

Wählen Sie Ansicht>Farben>Individuelle Farben, um die Farben aus dem exportierenden Tool zu sehen.

In Innovator muss die gleiche Modellsprache eingestellt sein wie beim Export im Ausgangs-Tool. Dabei wird nur die Sprache berücksichtigt, "de" (Deutsch) funktioniert z.B. für "de_de", "de_ch", "de_at", die Region ist unerheblich.

Beschreibungstexte können jedoch in mehreren Sprachen importiert werden, wenn ein Element mehrere Documentation-Knoten mit jeweils unterschiedlichem Sprach-Attribut besitzt. Die fremdsprachlichen Texte werden dann als Übersetzungen angelegt. Voraussetzung dafür ist, dass die betreffende Sprache im Modell als Anzeigesprache verfügbar ist, und der Benutzer über eine seiner Rollen das Verfahrensrecht Modellelemente übersetzen besitzt.

Erweiterungen, Namensgleichheit und verteilter Export

Falls Sie im Ausgangsmodell eine Erweiterung nutzen, müssen Sie in Innovator die entsprechenden Stereotype als Vererbung von ArchiMate-Stereotypen anlegen. Erstellen Sie dazu ein eigenes Profil, welches "Enterprise Architecture Modeling" importiert und seinerseits von "Enterprise Architecture Modeling Customization" importiert wird. Denken Sie auch an die Symbole, die Sie wie unter "Eigene Symbole verwenden" beschrieben in Innovator einspielen. Ist die Erweiterung nicht vorhanden, bekommen die Elemente das generalisierende Stereotyp und auch dessen Symbol.

Einschränkung

Beachten Sie bitte, dass Innovator keine überlappenden Knoten darstellen kann. Beim Import werden kleinere überlappende Knoten in den größeren Container aufgenommen. Knoten die in Containern liegen, haben in Innovator immer den Container als logischen Besitzer.

Falls Ihr Ausgangsmodell gleichnamige Elemente des gleichen Typs zulässt, die sich nur über Eigenschaften unterscheiden:

  1. Bei Import-Variante A werden die Namen eindeutig gemacht. Die Anpassung wird protokolliert, sodass Sie wissen, wo Sie nacharbeiten müssen.
  2. Bei Import-Variante B müssen Sie in der Konfiguration (Profil "Enterprise Architecture Modeling Customization") die Namenseindeutigkeit der betroffenen Stereotype oder des Wurzelstereotyps "Konzept" im Eigenschaftendialog auf "im Paket" umstellen.

Einschränkung

Beachten Sie vor dem Export aus dem anderen Modell, dass für alle Diagramme die Viewpoint-Eigenschaft auf einen geeigneten Wert gesetzt wird, damit die Diagramme in Innovator den richtigen Typ bekommen. Diagramme ohne Viewpoint-Eigenschaft werden als "ArchiMate-Diagramm" angelegt.

Sie können Ihren Export auf mehrere Dateien verteilen, wenn z.B. Ihr Tool nur einzelne Diagramme exportieren lässt.

Beim Import können Sie mehrere zusammengehörige Dateien gleichzeitig importieren, indem Sie im Assistenten mehrere Dateien auswählen. Sie können die Dateien ebenso nacheinander importieren, die gemeinsam genutzten Elemente werden erkannt.

Automatische Nachbehandlung beim Import aus Fremdtools einrichten

Nach erfolgreichem Import aus einem Fremdtool können Sie automatisch eine eigene Nachbehandlung des Ergebnisses anstoßen. Dazu benötigen Sie ein eigenes Plug-in, das die importierten Elemente mit Ihrem individuellen Code behandelt.

In der Projektdatei des Plug-ins fügen Sie dazu eine Projektreferenz für das ArchiMate-Plug-in ein:

<ProjectReference Include="..\Archimate\Plugins.Archimate.csproj">
<Private>false</Private>
</ProjectReference>

Zusätzlich benötigen Sie <Reference Include> für

  • MID.Innovator.Util

  • MID.Innovator.API

In der Component-Datei Ihres Plug-ins registrieren Sie ein Ereignis im IApplicationComponent.RequestHandler im RequestType.OpenModel:

ArchimateFactory.PostImport += PostImport;

Im Ereignishandler PostImport bekommen Sie dann die importierten Elemente. Auf diesen Elementen können Sie beliebigen Code ausführen, der in Ihrem Plug-in enthalten ist.

Die Nachbehandlung wird vom Assistenten des ArchiMate-Imports automatisch ausgeführt.

Importieren von ArchiMate®-Modellelementen aus einer ArchiMate®-XML-Datei

Voraussetzungen

Sie können ausschließlich Modellelemente importieren, die der ArchiMate®-Standard definiert.

Dabei können Sie aber auch eigene Typen für ArchiMate-Elemente verwenden, die den ArchiMate-Standard durch Vererbung gültiger Elementtypen (in Innovator Stereotype) erweitern, sofern der für den Export ermittelte Typ ein gültiger ArchiMate-Typ ist.

Die Dateien müssen konform zur XML-Schema-Definition "ArchiMate Model Exchange" sein.

Für den Import von ArchiMate®-Daten müssen Sie über eine Rolle mit Zugriffsrecht auf das importierende Modell verfügen und benötigen eine aktive Rolle mit Ausführungsrecht für das Anlegen von Konzepten. Um fehlende Stereotypeigenschaften automatisch anlegen zu können, müssen Sie über eine Ihrer möglichen Rollen oder über eine Modelladministrator-Regel das Verfahrensrecht Konfigurieren sowie Zugriffsrecht auf das Profil "Enterprise Architecture Modeling Customization" haben.

Wie Sie grundsätzlich vorgehen

Sie importieren ArchiMate®-Modellelemente aus XML-Dateien, die Sie aus Innovator oder anderen Tools exportiert haben.

Aufgrund der notwendigen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Import sind grundsätzlich nur bestehende Strukturelemente als Importziel sinnvoll:

  1. Das Systemmodell, das aus der Modellvorlage stammt (siehe Import-Variante A oben)
  2. Ein Systemmodell, das vor dem Import angelegt und konfiguriert wurde, oder ein (Teil-)Modell darunter (siehe Import-Variante B oben)

Der Import in ein innerhalb des Assistenten angelegtes (Teil-)Modell kann nur dann ein sinnvolles Ergebnis liefern, wenn es dabei die Inhaltskonfiguration erbt und nicht durch Anlegevoreinstellungen als Ziel ausgeschlossen wird.

Wie Sie im Einzelnen vorgehen, beschreibt die Hilfe zum Assistenten.

Validierung

Die ausgewählten Dateien werden vor dem Import standardmäßig validiert. Da dies einige Zeit dauern kann, kann die Validierung übersprungen werden. Etwaige Fehler werden dann nach dem Import im Ergebnisdialog angezeigt.

Findet die Validierung statt, dann erscheint für jede Datei mit Validierungsfehlern eine Meldung. Sie können jeweils entscheiden, die Datei zu überspringen, sie trotzdem zu importieren oder den ganzen Import abzubrechen.

Da die Art der Fehler sehr unterschiedlich sein kann, kann nicht grundsätzlich davon abgeraten werden, fehlerhafte Dateien zu importieren. Sie können unter Umständen trotzdem ein gutes Ergebnis liefern. Das muss in jedem Fall einzeln entschieden werden.

Anlegen fehlender Eigenschaften

Insbesondere beim Import der ersten Datei aus einem Fremdtool gibt es Eigenschaften, die im Innovator-Modell noch nicht vorhanden sind. Diese können durch den Import automatisch angelegt werden.

Im Profil "Enterprise Architecture Modeling Customization" gibt es drei abstrakte Stereotype, an denen der Import Stereotypeigenschaften für Konzepte, Konzeptdiagramme und Konzeptverbindungen anlegen kann.

Damit das gelingt, müssen Sie durch eine Ihrer zugeordneten Rollen das Zugriffsrecht zum Sperren des Profils haben. Eine Modelladministrator-Regel funktioniert ebenfalls.

Im Assistenten haben Sie die Möglichkeit, alle stringwertigen Eigenschaften mit Wertelisten anlegen zu lassen. Dann stehen später am Element alle an anderen Elementen vergebenen Werte derselben Eigenschaft zur Verfügung, was z.B. die Eingabe eines Namens durch eine Auswahl ersetzt und damit sehr erleichtert.

Wenn Sie dieses automatische Konfigurieren nutzen, steht nach dem Import der Befehl Rückgängig (Strg+Z) nicht zur Verfügung, da Konfigurationsänderungen den Puffer löschen.

Alternativ zu Strings mit Listeneigenschaft können Aufzählungen, die im Model Exchange File Format notgedrungen als Strings dargestellt werden müssen, durch den Import im Innovator wieder zu Aufzählungstypen werden. Dazu legen Sie im Customization-Profil auf dem ArchiMate-Konzept-Stereotyp "Custom Property Set" eine Stereotypeigenschaft vom Typ Aufzählung an. Sowohl die Stereotypeigenschaft als auch deren Werte müssen im logischen Namen mit den erwarteten Werten aus der Datei übereinstimmen.

Nach Abschluss des Imports sehen Sie in jedem Fall die fehlenden Eigenschaften im Ergebnisdialog, entweder als angelegt oder fehlend gekennzeichnet.

Was nach dem Import zu beachten ist

Beachten Sie die Meldungen im Expander Details des Ergebnisdialogs, und nutzen Sie die Möglichkeit, die importierten Elemente in den Ergebnisbereich zu übernehmen.

Prüfen Sie die Meldungen, um zu erkennen, ob Änderungen im Modell oder evtl. im exportierenden Tool nötig sind.

Nach dem Import öffnen Sie nacheinander die Diagramme und betrachten das Layout. Der Import versucht – wo immer möglich – die Darstellung aus dem Original nachzubilden. Geringe Nacharbeiten können erforderlich sein. Falls sich die Erkenntnis ergibt, dass Anzeigeoptionen geändert werden müssen, ist die Korrektur des Layouts über die Oberfläche möglicherweise sehr aufwendig. Sie können in diesem Fall nach der Änderung nur die importierten Diagramme löschen und die Datei neu importieren. Dann werden nur die Diagramme aktualisiert.

Falls Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, probieren Sie den Befehl Rückgängig (Strg+Z). Sollte dieser nicht angeboten werden, können Sie die Elemente im Ergebnisbereich löschen.

Angelegte Stereotypeigenschaften finden Sie in der Konfiguration (s.o.). Sie können diese aber für den nächsten Import-Versuch wiederverwenden, dann steht auch der Befehl Rückgängig (Strg+Z) zur Verfügung.