Darstellen von Elementen in mehreren Diagrammen

Ein BPMN-Diagramm dient der Visualisierung von BPMN-Kollaborationen und von BPMN-Prozessen. Das Diagramm kann beliebig viele solcher Elemente darstellen und ist nicht einem speziellen Element zugeordnet.

Warum muss ein Prozess mehrfach visualisiert werden können?

Ein Prozess existiert nicht für sich, sondern ist in der Regel in einem bestimmten Kontext zu sehen. Wird der Prozess aus einem anderen Prozess heraus verwendet bzw. aufgerufen, so sollte er innerhalb der jeweiligen Aufrufaktivität angezeigt werden können. Wird der Prozess von einem Beteiligten an einer Kollaboration ausgeführt, so sollte er innerhalb des Beteiligten dargestellt werden. Und ist der Prozess von anderen Modellelementen abgeleitet oder bietet die Basis für die Ableitung anderer Element, so sollte er zusammen mit den anderen Elementen dargestellt werden können.

Jede der Visualisierungen kann Wert auf einen bestimmten Aspekt des Prozesses legen. In einer Kollaboration und ihren Beteiligten ist eventuell nicht jeder Task eines Prozesses relevant. Da es um die Kommunikation der Beteiligten geht, will der Modellierer eventuell nur die kommunikationsrelevanten Elemente des Prozesses darstellen und die Objekte samt den Datenassoziationen ausblenden.

Folglich muss der Prozess mehrfach visualisiert werden und auf den jeweiligen Kontext angepasst werden können.

Warum muss eine Kollaboration mehrfach visualisiert werden können?

Bei der Kollaboration ist die Antwort auf die Frage nicht ganz so offensichtlich: Während der Prozess ja in unterschiedlichen Kollaboration vorkommen kann und schon allein deswegen die Mehrfachverwendung möglich sein muss, ist das bei Kollaborationen nicht so. Weder können Sie sich gegenseitig aufrufen, noch können sie innerhalb anderer BPMN-Elemente verwendet werden.

Eine Kollaboration ließe sich jedoch mit unterschiedlichen Zielen darstellen. So könnte man bei jeder Darstellung den Fokus auf einen bestimmten Beteiligten legen und das Innenleben der anderen Beteiligten ausblenden. Sie könnten die Kollaboration also mal aus der Perspektive des Initiators der Interaktion und mal aus der Perspektive des reagierenden Beteiligten zeigen. Dazu besteht keine Notwendigkeit, aber Innovator legt Ihnen hier auch keine Steine in Weg.

Warum muss ein BPMN-Diagramm selbst mehrfach visualisiert werden können?

Das hängt mit dem Konzept des Whiteboard-Diagramms zusammen. Man muss das BPMN-Diagramm selbst nicht in einem Whiteboard-Diagramm visualisieren - aber dass Sie es können, ist ein wichtiger Schritt dahin, Modelle in ihrer Gesamtheit verständlich zu machen:

  • Sie legen ein BPMN-Diagramm neben ein Strukturdiagramm und zeigen die Verbindungen zwischen den Prozesselementen und den Strukturen.

  • Sie legen das Diagramm neben ein Strukturdiagramm und blenden die Verbindungen zwischen Objekten und Objektstrukturen ein.

  • Sie legen das Diagramm neben ein Organigramm, um zu zeigen, wie die Struktur der Organisationseinheiten aussieht, welche Sie an den Lanes der Prozesse und an den Aktivitätsressourcen der Tasks verwendet haben.

  • Sie zeigen Abhängigkeiten und Mapping-Beziehungen zwischen den BPMN-Elementen eines Diagramms und beliebigen anderen Modellelementen, seien es UML-Klassen, UML-Anwendungsfälle oder Datenbanktabellen.

Um Whiteboard-Diagramme nicht zu komplex werden zu lassen, sollten Sie nicht alles auf einmal darstellen müssen – folglich sollte ein BPMN-Diagramm mehrfach dargestellt werden können.