Sequenzdiagramm

Ein Sequenzdiagramm ist ein Verhaltensdiagramm der Unified Modeling Language (UML) und stellt eine Interaktion grafisch dar. Im Diagramm wird der Austausch von Nachrichten zwischen Kommunikationspartnern mittels Lebenslinien beschrieben.

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Definition

Das UML-Sequenzdiagramm (engl. sequence diagram) ist ein Verhaltensdiagramm und gehört zu den UML-Interaktionsdiagrammen. Es zeigt eine bestimmte Sicht auf die dynamischen Aspekte des modellierten Systems, insbesondere auf den Austausch von Nachrichten zwischen Kommunikationspartnern.

Das Symbol zeigt ein Diagramm mit zwei Kommunikationspartnern.

Besitzerhierarchie/Vorbedingungen

  • Ein Sequenzdiagramm zeigt den Inhalt genau einer Interaktion
  • Das Sequenzdiagramm zeigt den Nachrichtenaustausch immer vollständig an
  • Jedes Sequenzdiagramm braucht einen verhaltensspezifischen Classifier, dessen Nachrichtenaustausch es beschreiben soll

Verwendung

Das Sequenzdiagramm kann in der Modellstruktur unterhalb eines verhaltensspezifischen Classifiers neu angelegt werden.

Ein Sequenzdiagramm ist eine grafische Darstellung einer Interaktion und beschreibt den Austausch von Nachrichten zwischen Kommunikationspartnern, die als Lebenslinien dargestellt werden.

Die Interaktion ist dabei in zwei Richtungen lesbar. Von links nach rechts sind die Kommunikationspartner, dargestellt als Lebenslinien, aufgereiht. Von oben nach unten verläuft eine imaginäre Zeitachse, auf der die zeitliche Abfolge der einzelnen Kommunikationsschritte, der ausgetauschten Nachrichten, erkennbar ist. Allerdings haben die Abstände auf dieser Zeitachse keine Bedeutung und selbst die Reihenfolge der dargestellten Ereignisauftritte von Nachrichten bezieht sich ausschließlich auf die jeweilige Lebenslinie, nicht jedoch auf die anderen.

Mit kombinierten Fragmenten kennzeichnen Sie einen Teil einer Interaktion, für den bestimmte Regeln gelten. Diese Regeln beeinflussen die Auswahl und Reihenfolge der gesendeten Sende- und Empfangsereignisse und deren Häufigkeit in dem Fragment. Ein kombiniertes Fragment wird durch einen Interaktionsoperator näher bestimmt und kann aus einem oder mehreren Bereichen, den Interaktionsoperanden, bestehen. Wird kein Interaktionsoperator angegeben, so gilt immer der Operator Lose Ordnung (seq).

Elemente im Sequenzdiagramm

Knoten

Die folgenden Modellelemente können als Knoten in Sequenzdiagrammen dargestellt werden.

Tabelle: Knotentypen
Symbol Element Beschreibung

Lebenslinie

Eine Lebenslinie stellt einen Teilnehmer einer Interaktion dar.

Die von dieser Lebenslinie repräsentierte Teilnehmerrolle wird beim Erstellen der Lebenslinie abgefragt.

Alternatives Fragment

Mit alternativen Fragmenten modellieren Sie alternative Ablaufmöglichkeiten.

Kürzel im Diagramm: alt

Paralleles Fragment Mit einem parallelen Fragment modellieren Sie nebenläufige Interaktionen.

Kürzel im Diagramm: par

Optionales Fragment

Mit einem optionalen Fragment modellieren Sie optionale Interaktionsteile.

Kürzel im Diagramm: opt

Schleifen-Fragment (Loop)

Mit einer Schleife modellieren Sie iterative Interaktionen.

Kürzel im Diagramm: loop

Kritischer Bereich

Mit einem kritischen Bereich modellieren Sie atomare (nicht unterbrechbare) Interaktionen.

Kürzel im Diagramm: critical

Sicherstellung

Mit einer Sicherstellung modellieren Sie unabdingbare Interaktionen.

Kürzel im Diagramm: assert

Abbruchfragment

Mit einem Abbruchfragment modellieren Sie Interaktionen in Ausnahmefällen.

Kürzel im Diagramm: break

Relevante Nachricht

Mit einem Bereich Relevante Nachrichten modellieren Sie einen Filter für wichtige Nachrichten.

Kürzel im Diagramm: consider

Irrelevante Nachricht

Mit einem Bereich Irrelevante Nachrichten modellieren Sie einen Filter für unwichtige Nachrichten.

Kürzel im Diagramm: ignore

Lose Ordnung

Mit einer losen Ordnung modellieren Sie von Lebenslinie und Operanden abhängige chronologische Abläufe.

Kürzel im Diagramm: seq

Strenge Ordnung

Mit einer strengen Ordnung modellieren Sie von Lebenslinie und Operanden unabhängige chronologische Abläufe.

Kürzel im Diagramm: strict

Negationsfragment

Mit einem Negationsfragment modellieren Sie ungültige Interaktionen.

Kürzel im Diagramm: neg

Interaktionsoperand Ein Interaktionsoperand fügt einen zusätzlichen Operanden in ein kombiniertes Fragment ein.
Fortsetzung Die Fortsetzung definiert die Fortsetzung einer Interaktion, die durch alternative Fragmente verzweigt worden ist.
Interaktionsreferenz Die Interaktionsreferenz stellt einen Bereich dar, der eine andere ausgelagerte Interaktion referenziert.
Aktionsausführung Die Aktionsausführung ist ein Element der Lebenslinie, das die Ausführung einer Aktion repräsentiert.
Verhaltensausführung Die Verhaltensausführung ist ein Element der Lebenslinie, das die Ausführung eines Verhaltens repräsentiert.
Invariante Die Invariante ist ein Element der Lebenslinie, das eine Laufzeitbedingung repräsentiert, die zur Spezifikation verschiedenster Einschränkungen genutzt werden kann.
Nachricht verloren/gefunden Nachrichten-Start oder Nachrichten-Ende stellen den Ersatz nicht vorhandener Sende- oder Empfangsereignisse an einem Ende der Nachricht dar.
Vorbedingung Die Vorbedingung gibt an, welche Bedingung erfüllt sein muss, wenn das Verhalten aufgerufen wird.
Nachbedingung Die Nachbedingung gibt an, welche Bedingung erfüllt sein muss, nachdem das Verhalten abgeschlossen ist.
Interaktionsbedingung Die Interaktionsbedingung steuert durch einen logischen Ausdruck die Aktivierung oder Ausführung eines Interaktionsoperanden.

Kanten

Kanten stellen in Sequenzdiagrammen Nachrichten oder Ordnungsbeziehungen dar.

Tabelle: Kantentypen
Symbol Element Beschreibung
Synchroner Aufruf Eine Nachricht einfügen, die durch den synchronen Aufruf einer Operation erzeugt wurde.
Antwort Eine Antwortnachricht einfügen, die durch den synchronen Aufruf einer Operation erzeugt wurde.
Asynchroner Aufruf Eine Nachricht einfügen, die durch den asynchronen Aufruf einer Operation erzeugt wurde.
Aus Signal... Eine Nachricht einfügen, die durch eine asynchrone Senden-Aktion erzeugt wurde.
Erzeugung Eine Nachricht einfügen, die das Erzeugen einer neue Lebenslinie kennzeichnet.
Zerstörung Eine Nachricht einfügen, die das Beenden einer Lebenslinie kennzeichnet.
Ordnungsbeziehung Eine Beziehung einfügen, die für zwei Ereignisse eine bestimmte Reihenfolge vorschreibt.

Beispiel für ein Sequenzdiagramm

Weitere Informationen

http://www.uml.org/