Wissenswertes über Modelle
Modelle dienen der zweckgemäßen, abstrakten Abbildung eines Ausschnitts der Wirklichkeit. Das Erstellen von Modellen erfolgt nach projektspezifischen Konventionen.
Wozu modellieren?
Was spricht für Modelle? Worin liegt ihr Wert?
Mit Modellen erfassen Sie änderungsbedürftige oder neue Strukturen und Prozesse sowie deren Zusammenhänge. Modelle liefern mit ihren detaillierten Analyse- und Entwurfssichten bereits beim Erstellen eine für alle Beteiligten klar strukturierte und gut lesbare Dokumentation. Die Dokumentation ist so ein organischer Teil des modellgestützten Entwicklungsprozesses.
Modelle stellen Fach- und IT-Abteilungen etablierte Standards (Business Process Model and Notation, Unified Modeling Language usw.) für Analyse und Entwurf zur Verfügung. Beide Seiten nutzen formalisierte und sicher interpretierbare Systembeschreibungen. Eindeutige, modellbasierte Vorgaben ermöglichen eine abgestimmte, sichere und kontrollierbare Umsetzung von Projektzielen.
Modelle bieten einen soliden Weg, um das Ideal "Erst denken, dann handeln" umzusetzen. Der Zwang zur Abstraktion und zur Auseinandersetzung mit Fragen der Relevanz, Widerspruchsfreiheit und Einheitlichkeit führt zu deutlich höherer Qualität bei der Analyse und beim Entwurf. Modelle ermöglichen die sichere Ermittlung betroffener und benötigter Systembestandteile.
Modelle können die Produktivität von Entwicklungsprozessen deutlich steigern. Modelle verkörpern die Formalisierung bei Analyse und Entwurf und bilden damit z.B. die Basis für die automatisierte Softwaregenerierung. Auch wenn nicht der gesamte Code einer Software generiert werden kann, so steigt die Produktivität doch in einem Maße, dass maßgeschneiderte Eigenentwicklungen günstig realisiert werden können.
Existieren korrekte Modelle für Strukturen und Abläufe, so lassen sich deren Weiterentwicklung und Anpassung an neue Gegebenheiten einfacher planen, steuern und durchführen. Die Auswirkungen von Änderungen werden früher und deutlicher erkannt. Dies senkt die Kosten der Wartung und Pflege bestehender Systeme. Auch das Zusammenführen von Systemen hat in Modellen eine zuverlässige Basis.
Erfolgreich modellieren
Um erfolgreich modellieren zu können, muss der Modellierer einige grundsätzliche Fragen klären.
- Zweck des Modells
Der Zweck des Modells und seiner Bestandteile muss klar definiert sein, um die Abstraktionsregeln für das Modellieren aufstellen und die Modellierungsergebnisse überprüfen zu können. - Sprache des Modells
Vor dem eigentlichen Modellieren muss der Modellierer ermitteln, welche Sprache sich für den Zweck des Modells besonders eignet. Die Sprache definiert die Semantik und die Notation der Elemente, die bei der Modellierung genutzt werden können.
Diese Voraussetzungen für erfolgreiches Modellieren gelten ganz allgemein, also z.B. gleichermaßen für technische Zeichnungen wie auch für Prozessmodelle. Modellierungsstandards liefern für bestimmte Anwendungsgebiete etablierte Sprachelemente sowie deren Semantik und Notation.
Sprache des Modells festlegen
Die Regeln für die Abstraktion finden ihre Entsprechung im Metamodell eines Modellierungsstandards. Das Metamodell legt u.a. fest, welche Modelle erstellt werden sollen, welche Elemente für ein Modell benötigt werden, wie ein Modell organisiert ist und welche Abhängigkeiten und Übergänge es zwischen diesen Modellen gibt.
Grundsätzlich entscheidet sich der Modellierer mit der Nutzung bestimmter Notationselemente für ein bestimmtes Arsenal von Modellierungsmöglichkeiten. Auch durch die Konfiguration des Metamodells lassen sich diese Möglichkeiten ausschließlich in den Grenzen des jeweiligen Metamodells definieren. Dies geschieht durch die Spezialisierung von Elementen und durch Einschränkungen für deren Verwendung.
Die von Innovator unterstützten Modelltypen betrachten Unternehmen als sozio-technische Systeme, die aus Elementen und Relationen bestehen und in denen Prozesse ablaufen. Die Abbildung erfolgt mit Hilfe von Modellelementen, die in geeigneter Weise die relevanten Eigenschaften und Beziehungen der betrachteten Objekte (Strukturen, Abläufe) darstellen. Rollen und Berechtigungen unterstützen den arbeitsteiligen Modellierungsprozess durch erhöhte Sicherheit und Übersichtlichkeit.
In diesem Kapitel finden Sie die Themen: