FAQ zu Anzeigeoptionen

Die Spezifikation der UML enthält an vielen Stellen "Presentation Options", die es dem Anwender der UML freistellen, welche Darstellungsoption er bevorzugt. Es ist also keineswegs fest vorgegeben, wie jedes einzelne Element darzustellen ist.

Darüber hinaus hat sich in der Praxis eine Reihe von Konventionen entwickelt, welche Anzeigeoptionen wann genutzt werden.

Beispiel: Assoziationen

In Analysediagrammen sind die Namen der Assoziationen und deren Leserichtung interessant, während die Rollennamen uninteressant sind; in Designdiagrammen ist es aber gerade umgekehrt.

Für Entity-Relationship- und Data-Vault-Diagramme wird die grafische Darstellung der Knoten und Kanten mit den Anzeigeoptionen Diagrammnotation und SERM-Kantendarstellung festgelegt.

Für BPMN-Diagramme wird die grafische Darstellung mit der Anzeigeoption Diagrammnotation festgelegt (Innovator oder Standard).

Die in einem bestimmten Diagrammstereotyp für ein bestimmtes grafisches Element verfügbaren Anzeigeoptionen werden im Wesentlichen durch die über die Beziehungsrolle Diagramminhalt zugeordneten Modellelemente vorgegeben.

Um festzulegen, wie ein Element dargestellt wird, kann eine Menge von Regeln nach folgendem Muster definiert werden:

• Wenn ein grafisches Element ein Modellelement mit einem bestimmten Stereotyp repräsentiert, dann gelten die Regeln, die für diese Grafikelement-Stereotyp-Kombination aufgestellt worden sind, sowie alle Regeln, die für beliebige Grafikelemente dieses Typs gelten ("*"-Regeln)
• Neben dem Stereotyp sind ggf. weitere Eigenschaften des grafischen Elements bzw. des Modellelements zu betrachten, damit eine Regel angewendet werden kann; diese bilden neben dem Stereotyp die weiteren Parameter einer Regel

Für Elemente der Entity-Relationship- und Data-Vault-Diagramme wird die grafische Darstellung mit den Anzeigeoptionen Diagrammnotation und SERM-Kantendarstellung festgelegt.

Für die Elemente der BPMN-Diagramme kann die grafische Darstellung mit der Anzeigeoption Diagrammnotation auf die BPMN-Standardnotation festgelegt werden.

Um für ein grafisches Element den Wert einer speziellen Anzeigeoption zu ermitteln, wird die Liste der definierten Regeln in der vorgegeben Reihenfolge (von oben nach unten) durchsucht, bis die erste passende Regel gefunden wird, die eine Aussage über die gesuchte Anzeigeoption trifft.

Jede dieser Regeln wurde in der Konfiguration hinterlegt durch Angabe von Werten für ihre Parameter. Erst dadurch lässt sich vollständig errechnen, welche Anzeigeoptionen überhaupt verfügbar sind. Im allgemeinen Fall, d.h. ohne Angabe von Parameterwerten, stehen spezielle Anzeigeoptionen gar nicht zur Verfügung.

Für die so verfügbare Anzeigeoption wird durch die Konfiguration einer Regel festgelegt, ob

• für sie ein Wert vergeben wird
• sie überhaupt nicht genutzt werden soll (durch explizites Setzen eines booleschen Wertes auf "nein") oder
• die Einstellung einer anderen Regel überlassen wird (durch Nichtverwenden der Anzeigeoption in dieser Regel)

Es gelten dann jeweils die Standardeinstellungen:

• Neue Entity-Relationship- und Data-Vault-Diagramme werden in der Standard-SERM-Notation dargestellt
• BPMN-Diagramme haben die Innovator-Darstellung
• Schriftart und Farbe ist "DefaultFixed, Schwarz"
• für alle booleschen Optionen wird der Wert "Nein" angenommen
• für Optionen mit festen aufgezählten Werten wird der erste Wert angenommen

Um nicht nur den Namen, sondern auch die Parameter einer Operation anzuzeigen, muss für die "Art des Anzeigenamens" die Einstellung "Zusammengesetzter Name" gewählt werden. Als Werte für "Bestandteil des Anzeigenamens" werden dann sowohl "Name" als auch "Parameter" hinzugefügt.

Wie die Parameternamen anzuzeigen sind, regelt die gleichnamige Anzeigeoption auf der nächsttieferen Ebene "Parameter" im Rahmen einer Regel (z.B. für "*" oder einen speziellen Parameterstereotyp).

Um jetzt noch den Typ der Parameter anzuzeigen, muss noch eine Ebene tiefer die Anzeigeoption "Bestandteil des Anzeigenamens" im Rahmen einer Regel für den "Typ" definiert und auf den Wert "Name" gesetzt werden.

Um nicht nur den Namen der Beziehung, sondern auch die Rollen einer Beziehung anzuzeigen, muss für die "Art des Anzeigenamens" die Einstellung "Zusammengesetzter Name" gewählt werden.

Um den Namen, die Eigenschaften oder die Multiplizität der Rolle anzuzeigen, muss eine Ebene tiefer die entsprechende Anzeigeoption definiert werden ("Anzeige des Rollennamens", "Anzeige der Rolleneigenschaften" oder "Anzeige der Rollenmultiplizität").

Folgende Vorrangregelungen gelten:

• Sind die Werte in unterschiedlichen Profilen definiert, dann gelten die eingestellten Werte aus dem Profil, das in der Sortierreihenfolge der Konfiguration weiter oben steht
• Sind die Werte innerhalb des gleichen Profils in verschiedenen Regeln definiert, dann gelten die Werte der Regel, die in der Sortierreihenfolge des grafischen Elementtyps weiter oben steht
• Sind die Werte innerhalb der gleichen Regel definiert, dann gilt der Wert, der in der Sortierreihenfolge der Anzeigeoptionen weiter oben steht.

Immer konform. Bei abstrakten Stereotypen ist ein exakter Vergleich sinnlos. Sollen bei einem instanziierbaren Stereotyp Unterstereotype anders behandelt werden, dann kann für diese eine eigene Regel erstellt werden, die in der Auswertungsreihenfolge weiter oben steht.

Man setzt für diesen Parameter keinen Wert. Im Dialog werden solche Parameterwerte mit "*" dargestellt.