ArchiMate®-Spezifikation der The Open Group

Innovator for Enterprise Architects stellt Modellvorlagen mit UML-basierten ArchiMate®-Profilen zur Verfügung.

Verwendung von ArchiMate® in Innovator

Innovator for Enterprise Architects stellt Ihnen die Modellvorlage Enterprise Architect for ArchiMate mit UML-basierten ArchiMate®-Profilen zur Verfügung.

Um diese Modelle zielgerichtet unternehmens- oder projektspezifisch anpassen zu können, sind Grundkenntnisse über die UML-2-Spezifikation der OMG unabdingbar.

Die ArchiMate®-Profile nutzen im Wesentlichen generische Konzeptdiagramme, mit denen die Knoten und Kanten der ArchiMate®-Viewpoints zur Verfügung gestellt werden.

Aufbau

Übersicht

Die ArchiMate®-Spezifikation der The Open Group beschreibt eine offene und unabhängige Modellierungssprache für Unternehmensarchitekturen. Sie bietet Instrumente, die es Enterprise-Architekten ermöglichen, die Beziehungen zwischen Geschäftsbereichen und deren Entwicklung in eindeutiger Weise zu beschreiben, zu analysieren und zu visualisieren.

ArchiMate® bietet eine gemeinsame Sprache für die Beschreibung der Struktur und des Ablaufs von Geschäftsprozessen, Organisationsstrukturen, Informationsflüssen, IT-Systemen und der technischen Infrastruktur. Diese Betrachtungen helfen den Beteiligten, die Folgen von Entscheidungen und Veränderungen innerhalb und zwischen diesen Geschäftsbereichen zu konzipieren, zu bewerten und zu kommunizieren.

Besonders eng verknüpft ist ArchiMate® mit dem The Open Group Architecture Framework (TOGAF®). TOGAF® stellt eine Methode für Entwurf, Planung, Implementierung und Wartung von Unternehmensarchitekturen dar, die Sie mit Innovator for Enterprise Architects modellbasiert abbilden können.

Die Modellierungssprache für die Unternehmensarchitektur besteht im Wesentlichen aus den folgenden Elementen.

  • Kernelemente der drei Architekturbereiche (Layer)

    • Geschäft (Business Layer)
    • Informationssysteme (Application Layer)
    • Technologie (Technology/Physical Layer)
  • Elementen der Erweiterungsbereiche

    • Strategien von Architekturänderungen (Strategy)
    • Visualisierung von Änderungsprozessen (Implementation & Migration)
  • Struktur-, Verhaltens- und Motivationsaspekten

Abbildung: Ebenen und Aspekte von ArchiMate® (nach Marc Lankhorst: Introduction to ArchiMate® 3.0 (Part 1 The Framework) - The Open Group)

Die folgende Abbildung veranschaulicht die Zusammenhänge der Modellierungssprache für die Unternehmensarchitektur mit der Architekturentwicklungsmethode des The Open Group Architecture Frameworks.

Abbildung: The Open Group Architecture Framework - Architecture Development Method (TOGAF ADM)

© The Open Group, TOGAF®-Spezifikation

In ArchiMate®-Modellen haben Farben keine formale semantische Bedeutung, sie können frei gewählt werden, um bestimmte Aspekte hervorzuheben. In den Beispielen des Standards werden jedoch bestimmte Farben zur Unterscheidung der Kernebenen und Erweiterungen verwendet:

  • Gelb für die Geschäftsebene (Business Layer)
  • Blau für die Applikationsebene (Application Layer)
  • Grün für die Technologieebene (Technology Layer)
  • Violett für die Strategie und Motivation (Strategy & Motivation)
  • Rosa für die Änderungsvisualisierung (Implementation & Migration)

Kernelemente

  • Geschäftsebene (Business Layer)

    Mit den Elementen des Business Layers können Produkte und Services beschrieben werden, die ein Unternehmen extern zur Verfügung stellt. Die Diagramme im Business Layer zeigen, wie das Unternehmen diese Produkte und Services realisiert und helfen bei der Analyse der Unternehmensstruktur.

  • Applikationsebene (Application Layer)

    Auf dem Application Layer wird die Unterstützung der Businessebene durch Anwendungen dargestellt.

  • Technologieebene (Technology Layer)

    Auf dem Technology Layer wird die Infrastruktur bestehend aus Hard- und Software beschrieben, welche benötigt wird, um Anwendungen zu realisieren.

In den Ebenen werden Kernelemente für die Struktur-, Verhaltens- und Informationskonzepte verwendet.

Beziehungen

Mit Hilfe von Beziehungen werden Zusammenhänge zwischen Elementen der Enterprise-Architektur deutlich gemacht. Es handelt es sich dabei um binäre Beziehungen.

  • Strukturelle Beziehungen

    Strukturelle Beziehungen drücken den strukturellen Zusammenhang von Konzepten gleicher oder unterschiedlicher Typen aus.

  • Dynamische Beziehungen

    Dynamische Beziehungen drücken die zeitlichen Abhängigkeiten zwischen Verhaltenskonzepten aus.

  • Andere Beziehungen

    Sie stellen Beziehungen dar, die durch die zuvor genannten Kategorien nicht erfasst werden.

Aggregation, Komposition und Zuweisung (Assignment) können auch durch Einbettung eines Elements in ein anderes dargestellt werden.

Dynamische Beziehungen können auf zugewiesene Strukturelemente oder auf realisierte Services übertragen werden.

Views und Viewpoints

Views stellen eine Sicht auf die Enterprise-Architektur zu einem bestimmten Zeitpunkt dar. Eine Sicht wird durch einen Viewpoint definiert.

Ein Viewpoint ist eine Teilmenge des Metamodells, die eine Sicht auf die Enterprise-Architektur für einen bestimmten Zweck definiert. (Ein Viewpoint ist somit vergleichbar mit einem UML-Diagrammtyp.)

Die ArchiMate®-Spezifikation definiert über 20 verschiedene Viewpoints für unterschiedliche Zwecke und Stakeholder.

Weitere Informationen

http://pubs.opengroup.org/architecture/archimate3-doc