Konzeptionelles Schema (ER)

Das konzeptionelle Schema wird in der Entity-Relationship-Notation erstellt. Damit erstellen Sie ein normalisiertes redundanzfreies Modell Ihrer fachlichen Daten.

Für die Modellierung des konzeptionellen Schemas verwenden Sie folgende Modellelemente:

  • Entity-Relationship-Modell

    Als Entity-Relationship-Modell gelten alle Modelle unterhalb von Systemmodellen (API-Typ MEModel), deren Stereotyp eine Vererbung vom Stereotyp «erModel» ist.

  • Entity-Relationship-Diagramm

    Ein ER-Diagramm stellt ein Teilmodell des konzeptionellen Schemas grafisch da. Dabei werden die Entitäten (Entity) als Knoten und die Beziehungen (Relationship) als Kanten dargestellt.

    Der Benutzer kann eine der konfigurierten Notationen in den Anzeigeoptionen diagrammlokal auswählen.

    Innovator bietet folgende Diagrammnotationen an:

    • Chen

      Notation nach Peter Pin-Shan Chen mit (min,max)-Kardinalitäten

    • DSA

      Notation gemäß Datenstrukturanalyse

    • James Martin

      Notation nach James Martin, Bachmann und Odell (auch "Krähenfußnotation" genannt)

    • SERM

      Notation gemäß der Strukturierten Entity-Relationship-Modellierung von Prof. Dr. Elmar J. Sinz

    • UML

      Notation gemäß der Unified Modeling Language

    • IDEF1X

      Notation gemäß IDEF1X-Standard (U.S.-Behördenstandard FIPS 184)

    Der Hauptunterschied dieser Notationen ist die Darstellung der Beziehungen, deren Kardinalitäten mit unterschiedlichen Grafiksymbolen oder formalen Texten an unterschiedlichen Positionen abgebildet werden.

    Ebenso können Sichten als Knoten und ihre From-Klauseln als Kanten dargestellt werden.

  • Entität

    Ist die Menge gleichartiger Entitäten der zu modellierenden fachlichen Welt. Genauer wäre der Begriff Entitätsmenge, aber für eine konkrete Entität in dieser Menge ist der Begriff Instanz gebräuchlich.

  • Entitätsbeziehung

    Zwischen den Entitäten werden Beziehungen modelliert. Eine Beziehung ist ein komplexes Element, das immer zwei Rollen enthält, die die in Beziehung stehenden Entitäten verknüpfen.

    Eine Beziehung kann hierarchisch sein. In diesem Fall hat eine Instanz in der abhängigen Entität eine Beziehung zu einer Instanz der anderen Entität, die sich über ihre gesamte Lebensdauer nicht ändert. Meist wird dies dadurch erreicht, das die Fremdattribute der Beziehung Teil des Primärschlüssels der abhängigen Entität sind. Man spricht daher auch von einer identifizierenden Beziehung und bezeichnet deren abhängige Entität als schwach (engl. weak entity).

  • Rolle einer Entitätsbeziehung

    Die Rolle einer Beziehung besagt, in welcher Rolle die Entität an der Beziehung teilnimmt. Ein wesentliches Merkmal einer Rolle ist, wie oft die Entität eine solche Beziehung eingehen kann. Dabei wird angegeben wie viele solcher Beziehungen eine Instanz eingehen muss (Minimum) und eingehen kann (Maximum).

  • Generalisierungsbeziehung

    Eine besondere Art von Beziehung ist die Generalisierungsbeziehung (kurz auch Generalisierung), die zwei Entitäten im Sinne von Ober- und Unterart verknüpft. Hier werden oft auch die Präfixe Super und Sub für die über- bzw. untergeordnete Entität verwendet.

  • Generalisierungsmenge

    Eine Generalisierungsmenge fasst mehrere Generalisierungsbeziehungen einer Oberentität zu unterschiedlichen Unterentitäten zusammen. Man spricht auch von Kategorisierung. Die Generalisierungsmenge gibt an, ob die zusammengefassten Generalisierungsbeziehungen eine Kategorisierung bilden, mit genau einer Unterinstanz (ist ein), optional einer Unterinstanz (partiell) oder mit möglichen Instanzen in mehreren ihrer Unterentitäten (überlappend). In Innovator muss jede Generalisierungsbeziehung des ER-Modells genau einer Generalisierungsmenge zugeordnet sein.

  • Entitätsattribut

    Die Attribute einer Entität beschreiben die Merkmale einer Instanz.

  • Schlüssel einer Entität

    Ein Schlüssel ist eine Untermenge der Attribute seiner Entität, anhand derer eine Instanz eindeutig identifiziert werden kann. Bleiben die Werte der Schlüsselattribute über die komplette Lebensdauer ihrer Instanz zwingend unverändert, handelt es sich um einen sogenannten Schlüsselkandidaten. Aus der Menge der Schlüsselkandidaten wird der Primärschlüssel gewählt, der sich am besten für die Implementierung einer Beziehung durch einen Fremdschlüssel eignet. Hat eine Entität der realen Welt keinen Schlüsselkandidaten, wird meist ein künstlicher Schlüssel definiert, der ein extra dafür modelliertes Zahlenattribut enthält.

  • Fremdschlüssel einer Entität

    Ein Fremdschlüssel im ER-Modell implementiert eine Beziehung. In der abhängigen Entität wird dabei für jedes Schlüsselattribut des referenzierten Schlüssels ein Fremdschlüssel-Attribut angelegt. Der referenzierte Schlüssel kann nicht nur einen Primärschlüssel referenzieren, sondern auch einen alternativen Schlüssel der Beziehungsentität.

  • Wertprüfung

    Eine Wertprüfung schränkt die möglichen Werte von Attributen ein. Sie ist das Pendant zu einem SQL-Check-Constraint aus dem DB-Modell.

  • Sicht

    Eine Sicht fasst die Attribute einer oder mehrerer Entitäten in einer Tabelle zusammen. Dabei können die Zeilen einer Sicht redundante Daten enthalten.

    Im Folgenden wird als Überbegriff für Entität oder Sicht der Begriff Attributmenge verwendet.

  • Attribut einer Sicht

    Die Werte von Sicht-Attributen werden aus den Werten der verwendeten Attribute ermittelt. Dabei können auch Berechnungsausdrücke mit Funktionen verwendet werden.

  • From-Klausel

    Eine Sicht enthält eine oder mehrere From-Klauseln, die besagen, aus welchen Attributmengen der Inhalt der Sicht gebildet wird. Die Attribute dieser Attributmengen werden für die Berechnung der Werte der Sichtattribute verwendet.

Für die Modellierung des konzeptionellen Schemas verwenden Sie vor allem folgenden Diagrammtyp.