Dynamische Viewpoints

Mit einem dynamischen Viewpoint drücken Sie aus, wie Konzepte durch bestimmte Beziehungen mit jeweils benachbarten Konzepten verbunden sind, um z.B. die Darstellung für bestimmte Stakeholder auf jeweils relevante Zusammenhänge zu fokussieren oder bestimmte Architekturaspekte zu aktualisieren.

Zweck

Mit der Darstellung von Konzepten und deren Beziehungen zu jeweils benachbarten Konzepten, die für bestimmte Stakeholder relevant sind, kann die Lesbarkeit von Viewpoints für diese Stakeholder erleichtert werden.

Dynamische Viewpoints sind dynamische Konzeptdiagramme, die auf bestimmte Detailaspekte der Gesamtarchitektur fokussieren. Sie erleichtern das Erstellen und Aktualisieren von Viewpoints auf der Grundlage eines oder mehrerer Start- bzw. Kontextelemente und der vorhandenen und für den konkreten dynamischen Viewpoint konfigurierten Beziehungen.

Der Diagrammtyp Dynamisches Konzeptdiagramm ist eine Spezialisierung des Diagrammtyps Konzeptdiagramm. Der Funktionsumfang des Konzeptdiagramms steht dem dynamischen Konzeptdiagramm komplett zur Verfügung. Das dynamische Diagramm hat die zusätzlichen Eigenschaften Startelemente, Pfadlänge und Ignorierte Knoten.

Voraussetzungen

Voraussetzung für das Erstellen eines dynamischen Viewpoints ist ein Startkonzept, das über mindestens eine für den dynamischen Viewpoint konfigurierte Beziehung mit benachbarten Konzepten verbunden ist. Die konfigurierten Beziehungen sind Grundlage für die jeweils verfolgbare Pfadlänge.

Um ein Konzept als Startkonzept verwenden zu können, muss es als Startelement konfiguriert sein. Für ein Startelement muss in der Konfiguration des Diagramminhalts bei selektierter zulässiger Metabeziehung im Dialog die Eigenschaft als Startelement verwenden aktiviert sein. Geeignete Konzepte sind in allen dynamischen Viewpoints entsprechend konfiguriert.

Diese Einstellung hat zwei Effekte:

  • Im Modelleditor kann zu so einem selektierten Konzept im Kontextmenü ein dynamisches Konzeptdiagramm mit diesem Konzept als Startelement angelegt werden. Das Diagramm erhält dabei den Namen des Startelements, welcher ggf. automatisch eindeutig gemacht wird.

  • In einem bestehenden dynamischen Konzeptdiagramm können diese konfigurierten Konzepte mit dem Kontextmenübefehl Zu Startelementen hinzufügen oder im Toolfenster Eigenschaften als Startelemente festgelegt werden.

Ein Startelement wird in beiden Fällen im Diagramm automatisch als Knoten ergänzt. Der Name von Startelementen wird stets in Fettschrift dargestellt.

Zusammenhang

Die Vollständigkeit der potentiell relevanten Elemente und die Übereinstimmung mit der aktuellen Pfadlänge können angezeigt und sichergestellt werden. Die Informationen über aktuell nicht dargestellte und mit der aktuellen Pfadlänge nicht übereinstimmende Knoten werden über Entwurf>Anzeigen>Kontext eingeschaltet. Ignorierte Knoten werden als Merkmal des Diagramms angezeigt.

Welche Anpassungen vorgenommen werden können, wird im Kopfbereich des Diagramms angezeigt. Aus Sicht der Pfadlänge überflüssige Knoten werden im Diagramm mit einem Smart-Icon gekennzeichnet.

Die Berechnung der Vollständigkeit erfolgt beim Öffnen und Aktualisieren des Diagramms ausgehend von den eingestellten Startelementen bis zur aktuell festgelegten Pfadlänge. Wenn ein berechnetes Element noch nicht im Diagramm vorhanden ist, dann kann es über einen Dialog hinzugefügt oder ignoriert werden. Diagramminhalte außerhalb der Pfadlänge können über einen Dialog entfernt werden.

Die ignorierten Knoten werden bei der Berechnung der Pfade für das Hinzufügen bzw. Entfernen von Knoten nicht berücksichtigt. Damit kann z.B. verhindert werden, dass eine erreichbare Gruppierung sämtliche relevanten Verbindungen auswertet und so der eigentliche Fokus des Diagramms verlassen wird.

Die Elemente in einem Dynamischen Konzeptdiagramm können Sie anordnen, indem Sie unter  Entwurf>Anordnen>Standardlayout ein Layout ( Baum,  Stern oder  Layer) auswählen.

Beim Erstellen eines neuen dynamischen Viewpoints werden, ausgehend von den Startelementen, die erreichbaren Knoten im Diagramm ergänzt. Falls mit den automatisch eingeblendeten Konzeptverbindungen eine Schachtelung ausgedrückt werden kann, wird diese Schachtelung automatisch vorgenommen. Für Viewpoints mit dem Layout Layer als Anzeigeoption unterbleibt die automatische Schachtelung, weil dadurch die ebenenweise Darstellung zu sehr beeinflusst wird. Die Schachtelung kann bei Bedarf explizit für Inhalte vorgenommen werden.

Konzeptdiagramme und Dynamische Konzeptdiagramme können über Start>Ordnen>Elementtyp ändern ineinander umgewandelt werden. Der aktuelle Inhalt des Diagramms bleibt dabei unverändert erhalten.

Vorgehen

Um so einen fokussierten Blick auf die Zusammenhänge zu erhalten, gehen Sie in folgenden Schritten vor:

  • Sie erstellen einen dynamischen Viewpoint, ggf. ausgehend von einem geeigneten Startkonzept

  • Sie legen mit der Pfadlänge schrittweise die maximale Reichweite des Kontextes im dynamischen Viewpoint fest und fügen die jeweils relevanten Konzepte im Dialog Elemente hinzufügen hinzu

  • Sie legen im Dialog Elemente hinzufügen gleichzeitig die Elemente fest, die für die Berechnung der Vollständigkeit dieses Viewpoints zukünftig ignoriert werden sollen, um den Fokus des Viewpoints zu bewahren

  • Sie wählen ein geeignetes Layout für den dynamischen Viewpoint

In diesem Kapitel finden Sie die Themen: