Entscheidungen im Prozess verwenden

In einem Prozess können Entscheidungen, die mittels DMN modelliert wurden, für die Steuerung von Abläufen verwendet werden.

Zweck und Schrittfolge der Entscheidungsverwendung

Die Verwendung von zumeist datenbasierten Entscheidungen in einem Prozess dient der Verzweigung des Prozessablaufs.

Grundsätzlich gehen Sie so vor:

  • Sie modellieren einen Prozess und identifizieren die notwendigen Entscheidungen für die Verzweigungen im Prozess
  • Sie modellieren die notwendigen Entscheidungen mittels DMN
  • Sie verwenden die modellierten Entscheidungen für Geschäftsregel-Tasks (engl. business rule task) und/oder für bedingte Sequenzflüsse

Tasks und Entscheidungen

Um auf der Grundlage einer modellierten Entscheidung den Ablauf im Prozess steuern zu können, ist für zumindest einen Task dem Merkmal Verwendete Entscheidung eine Entscheidung zuzuordnen. Zur Auswahl werden alle im Modell verfügbaren Entscheidungen angeboten.

Wenn das Merkmal Task-Typ den Wert Ohne Typ hat, dann führt eine verwendete Entscheidung dazu, dass das Merkmal Task-Typ auf den Wert Geschäftsregel geändert wird.

Sequenzflüsse und Entscheidungsergebnisse

Sie können für Sequenzflüsse dem Merkmal Verwendete Entscheidung eine Entscheidung zuordnen, die einem Task im Prozess zugeordnet wurde.

Für das Merkmal Bedingung eines Sequenzflusses können Sie anschließend ein bestimmtes Ergebnis dieser Entscheidung als Wert auswählen. Diese Werte ergeben sich entweder aus der verwendeten Entscheidung des Sequenzflusses oder aus allen verwendeten Entscheidungen von Tasks innerhalb des Prozesses. Das Merkmal Bedingung steht nur zur Verfügung, wenn es im gleichen Prozess mindestens ein Task mit einer verwendeten Entscheidung gibt. (Andernfalls gibt es das Merkmal Bedingung (lokal).)

Wie ergibt sich der Inhalt der Auswahlliste für das Merkmal Bedingung eines Sequenzflusses?

  • Zur verwendeten Entscheidung werden alle Entscheidungen und Geschäftslogiken bestimmt, die über Informations- oder Wissensanforderungen erreichbar sind.

    Falls über eine Wissensanforderung ein Entscheidungsservice erreicht wird, werden dessen Ausgabe- und Eingabeentscheidungen verfolgt und die gekapselten Entscheidungen ignoriert.

    Zu allen erreichbaren Entscheidungen und Geschäftslogiken werden alle enthaltenen Entscheidungstabellen, Listen und Relationen bestimmt, wobei die Listen innerhalb der Relationen nicht gesondert betrachtet werden.

    Allgemein können die Inhalte beliebig über Kontexte und deren Einträge geschachtelt werden.

    Eine Auswertung von FEEL-Ausdrücken findet nicht statt.

  • Zu einer Entscheidungstabelle werden alle Werte des Outputs geliefert. Falls es mehrere Outputs in einer Tabelle gibt, werden die Namen der Outputs zur Unterscheidung angegeben.

  • Zu einer Liste werden die einzelnen Zeilen als Werte geliefert.

  • Zu einer Relation werden die einzelnen Zeilen zu einem Wert zusammengefasst, wobei die Spalten mittels Komma voneinander getrennt werden.