Organisationseinheiten und andere Geschäftsressourcen

Zur Modellierung von Organisationsstrukturen dient in Innovator for Business Analysts vor allem das Organigramm als spezielle Ausprägung des Geschäftsressourcendiagramms. Im Standardprofil ist das Organigramm so konfiguriert, dass Sie darin Ihre Aufbauorganisation samt der verantwortlichen Personen modellieren können. Geschäftsressourcen können neben den Organisationseinheiten allerdings auch IT-Elemente und Rollen sein. Das Kapitel führt Sie in die Grundbegriffe ein, die Sie bei der Modellierung Ihrer betrieblichen Strukturen zur Verfügung haben.

Zur Modellierung der Strukturen Ihrer Organisation stehen Ihnen folgende Basiselemente zur Verfügung:

  • Organisationseinheit

    Das Konzept zur Modellierung von Abteilungen, Stellen, Gremien oder Teams. Organisationseinheiten können hierarchisch angeordnet werden über eine spezielle hierarchische Beziehung. Diese Beziehung ist allein zwischen Organisationseinheiten zulässig.

    Eine Organisationseinheit hat einen Verantwortlichen vom Typ Person und optional einen Stellvertreter vom Typ Person. Beide, Verantwortlicher und Stellvertreter, können als eigene Elemente im Organigramm visualisiert werden. Sie können aber auch die übliche Variante der Visualisierung wählen und den Leiter der Abteilung oder den Stelleninhaber in der Organisationseinheit mit seinem Namen anzeigen lassen.

  • Rolle

    Rollen und Stellen sind als Konzepte zueinander orthogonal. Rollen sind nicht hierarchisch. Mit ihnen modellieren Sie, was ein Mitarbeiter in einem bestimmten Prozess im Sinne des Prozessziels tut, in welcher Funktion er also beteiligt ist an dem Prozess. Eine Stelle kann dem Bewerber auf die Stelle verschiedene Rollen abverlangen, die er einzunehmen im Stande sein muss. Ein Mitarbeiter kann umgekehrt verschiedene Rollen angeben, der er aufgrund seiner Kompetenz und Erfahrung einnehmen kann.

    Ein Beispiel: Die Stelle Software Engineer sieht vor, dass die Rollen Entwickler (im Sinne von jemandem, der auch konzipiert), Programmierer, Tester und Dokumentationsschreiber eingenommen werden können. Ein Mitarbeiter, der der Stelle zugeordnet ist, sollte zumindest einige dieser Rollen einnehmen können, was aber nicht immer streng durchgehalten wird. Ihren Test-Prozess werden Sie daher nicht der Stelle Entwickler zuweisen, sondern der Rolle Tester. Nur dann drücken Sie aus, dass es in dem Prozess auf eine bestimmte Kompetenz ankommt und nicht auf die Stelle, die diese Kompetenz zwar in der Regel fordert, aber sie nicht immer garantieren kann.

  • Person

    Person wird in der Regel einen Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin modellieren. Zu einer Person können Sie angeben, welche Stelle sie besetzt und welche Rollen sie einnehmen kann.

  • IT-Element

    IT-Elemente können Sie verwenden, um Ihre IT-Infrastruktur zu modellieren. Im Organigramm stehen Ihnen diese Elemente nicht zur Verfügung, da dort nur die betriebliche Organisation beschrieben sein soll.

  • Geschäftsressource

    Die Geschäftsressource ist ein sehr allgemeines Ressourcenelement. Eine Geschäftsressource sollten Sie allein dann verwenden, wenn Ihnen die übrigen, spezielleren Konzepte nicht passend zu sein scheinen für das, was Sie modellieren wollen. Es ist ein Modellelement ohne spezielle Funktionalität. Über den Typ der Ressource können Sie die Ressource zwar auch als Rolle oder Organisationseinheit aussehen lassen, sie wird sich jedoch nicht so verhalten, d.h. die in der Folge aufgelisteten Beziehungen können an der allgemeinen Geschäftsressource nicht genutzt werden. Sie hat allerdings ein sehr allgemeines Beziehungs-Pendant, das allein zur Verknüpfung der Geschäftsressourcen verwendbar ist, die Beziehung zwischen Geschäftsressourcen.

Zur Modellierung von Beziehungen zwischen den Ressourcen stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Hierarchische Unterordnung

    Sie können Organisationseinheiten hierarchisch zueinander in Beziehung setzen, um beispielsweise eine Stelle einer Abteilung unterzuordnen. Die Beziehung läuft von der übergeordneten zur untergeordneten Organisationseinheit, in dem Beispiel würden Sie also die Beziehung von der Abteilung zur Stelle ziehen. Falls Ihre Modellkonfiguration das zulässt, wird die Stelle dadurch auch der Abteilung in der Modellhierarchie untergeordnet, so dass Sie die Stelle in der Modellstruktur unter der Abteilung finden.

  • Zuordnung einer Person

    Für eine Stelle legen Sie den Stelleninhaber, für eine größere Organisationseinheit den Leiter der Einheit fest, und das über die Zuordnung einer Person. Es handelt sich um eine Beziehung von der Organisationseinheit zu einer Person. Nur maximal zwei solche Zuordnung sind pro Organisationseinheit zulässig, eine für den Hauptverantwortlichen und eine für den Stellvertreter. Um eine solche Zuordnung zu machen, müssen Sie den Verantwortlichen aber nicht erst ins Diagramm holen und dann mit einer Beziehung verbinden – Ihre Organigramme würden schnell an Übersichtlichkeit verlieren. Da es nur maximal einen Verantwortlichen und einen Stellvertreter geben kann, können Sie die beiden Personen auch als Eigenschaften der Organisationseinheit festlegen und die Namen der Personen innerhalb des grafischen Elements der Organisationseinheit visualisieren.

  • Zugehörigkeit einer Person

    Die Zugehörigkeit verläuft ebenso wie die Zuordnung von der Organisationseinheit zu einer Person, ist jedoch schwächer als die Zuordnung. Die zugeordnete Person wird nicht wie Leiter oder Stellvertreter besonders ausgezeichnet. Sie modellieren damit lediglich, dass eine Person einer Organisationseinheit zuzurechnen ist, beispielsweise einer Task-Force oder einem Gremium.

  • Rollenanforderung

    Über eine Rollenanforderung legen Sie zu einer Organisationseinheit, in der Regel aber speziell zu einer Stelle fest, welche Rollen die Person einnehmen können sollte, welche die Stelle besetzt. Falls Sie eine Rollenanforderung ausgehend von einer größeren Organisationseinheit formulieren, so zielt das eher auf die Leitungsstelle, welche in der Organisationseinheit implizit enthalten ist.

  • Rollenzuordnung

    Sie können einer Person verschiedene mögliche Rollen zuordnen, um auszudrücken, dass diese Person bzw. dieser Mitarbeiter in der Lage ist, diese Rollen auszufüllen. Falls Sie in Ihren BPMN-Prozessen die Rollen als Aktivitätsressourcen verwenden, erhalten Sie so Hinweise darauf, welche Mitarbeiter bzw. Personen in dem jeweiligen Prozess aktiv werden könnten.

  • Beziehung zwischen Geschäftsressourcen

    Eine Beziehung, die Sie benennen und damit mit einer eigenen Bedeutung versehen können. Sie können mehrere solche Beziehungen zwischen beliebigen Ressourcen erzeugen.