Konzepte von Vergleich und Zusammenführung kennen lernen

Ein kurzer Abriss zum Verständnis der unterstützten und verwendeten Verfahren.

Unterschiede von Modellelementen bestimmen

Im Editor Modelle abgleichen stellen Sie Modellelemente und deren Eigenschaften in einem oder zwei aktiven Modellen gegenüber. Im Fokus stehen dabei die logischen Unterschiede typgleicher Elemente.

Die zu vergleichenden Elemente bestimmen Sie direkt durch die Auswahl von Wurzelelementen oder indirekt durch die Auswahl von Changesets oder Suchen in den Vergleichsmodellen. Die Changesets und Suchen liefern dann die Vergleichselemente.

Als logische Unterschiede werden Änderungen an den Eigenschaften eines Elements bezeichnet, also z.B. an Merkmalen oder Labels. Diese Eigenschaften definieren das Modellelement, und zwar unabhängig davon, ob das Element auch in einem Diagramm dargestellt wird. Beispiele für solche logischen Änderungen sind: Ändern des Elementnamens, des Spezifikationstextes oder des Farblabels.

Ein Diagramm wird im Editor dann als unterschiedlich angezeigt, wenn seine eigenen Merkmale oder seine grafischen Knoten unterschiedlich sind. Eine Namensänderung im Diagramm wird nur dann als Unterschied berücksichtigt, wenn damit auch eine grafische Änderung der Größe des Knotens einhergeht. Im separaten Vergleichsfenster für Diagramme werden grafische und logische Unterschiede der Diagrammelemente ausgewertet.

Der Editor hat zwei separate Modi.

  • Modus Vergleichen

    • Bestimmung der logischen Unterschiede von Modellelementen oder deren Eigenschaften in einem oder zwei Modellen
    • Anzeige von gleichen und ungleichen Modellelementen und Eigenschaften
    • Linke und rechte Seite werden hinsichtlich der Unterschiede als gleichwertig betrachtet
  • Modus Zusammenführen

    • Bestimmung der logischen Unterschiede von Modellelementen oder deren Eigenschaften in zwei Modellen
    • Anzeige von ausschließlich ungleichen Modellelementen und Eigenschaften
    • Übernahme von Elementen oder Eigenschaften von der rechten auf die linke Seite, um diese Unterschiede auszugleichen
    • Das rechte Modell wird hinsichtlich der Unterschiede als führend betrachtet und bestimmt deren Bezeichnung; als Neu wird z.B. ein Element bezeichnet, das nur im rechten Modell vorkommt

Der Vergleich kann die Unterschiede bestimmen für

  • ein gesamtes Modell (Modellwurzel)

  • beliebige Modellelemente aus dem Modellbaum, einschließlich ihres gesamten Inhalts (rekursiv)

  • Modellelemente, die durch Changesets festgelegt werden, einschließlich des rekursiven Inhalts von Diagrammen

Im Modus Vergleichen kann mit dem Verfahrensrecht Konfigurieren auch die Modellkonfiguration verglichen werden.

Im Modus Zusammenführen kann die Konfiguration nicht einbezogen werden. Die Ergebnisse der Zusammenführung sind nur dann zuverlässig, wenn die Konfiguration der verglichenen Modelle gleich ist.

Unterschiede von Diagrammen im Vergleichsfenster bestimmen

Im Vergleichsfenster für Diagramme werden die grafischen und logischen Unterschiede zwischen zwei Diagrammen für eine grafische Diagrammgegenüberstellung ermittelt.

Als grafische Unterschiede werden Änderungen an Größe, Position oder Form der Darstellung eines Modellelements in einem Diagramm bezeichnet. Nicht alle Modellelemente müssen in einem Diagramm dargestellt werden, ebenso kann es in mehreren Diagrammen grafische Repräsentationen desselben Modellelements geben.

Die Darstellung der Unterschiede im Diagrammvergleichsfenster richtet sich nach dem Modus im Editor Modelle abgleichen.

Im Modus Vergleichen können alle grafischen und/oder logischen Unterschiede angezeigt werden.

Im Modus Zusammenführen sind die logischen Unterschiede in die einzelnen Konflikttypen unterteilt, deren Anzeige einzeln gesteuert werden kann.

Um die Auswertung der logischen Unterschiede der Diagrammelemente nicht im Vergleichsfenster, sondern im Editor zu erreichen, müssen diese Elemente selbst im Editor verglichen werden. Der bloße Vergleich der Diagramme eignet sich dazu nicht.

Voraussetzungen für Vergleich und Zusammenführung

Sie verfügen durch Ihre aktuell verwendete Rolle über das Verfahrensrecht Modelle abgleichen.

Um die Elemente des aktiven Modells mit Elementen eines anderen Modells vergleichen oder zusammenführen zu können, müssen Sie über die Schaltfläche Modell wechseln das andere Modell auswählen und sich anmelden.

Im Modus Zusammenführen, also beim Übernehmen von Änderungen, benötigen Sie Zugriffsrechte. Die Elemente, die Sie zusammenführen wollen, müssen aus verschiedenen Modellen stammen. Beide Modelle müssen zudem dieselbe Modellsprache haben, und es darf in beiden keine Anzeigesprache aktiv sein. Andernfalls wird automatisch auf den Modus Vergleichen umgeschaltet

Der Vergleich ist nicht auf die Elemente beschränkt, die in gleichen oder ähnlichen Namensräumen liegen. Vielmehr können Sie auch beliebige typgleiche Modellelemente zusammenlegen und so deren Unterschiede ermitteln.

Wie werden die Vergleichselemente im Hierarchiebereich zusammengelegt?

Für das zielsichere Arbeiten ist es von großem Vorteil, wenn Sie die Strategien verstehen, die zum Zusammenlegen der links- und rechtsseitigen Vergleichselemente im Hierarchiebereich führen.

Die Modellwurzelknoten werden immer zusammengelegt. Der Pfad bis zu dem oder den Wurzelelementen, die Sie für den Vergleich auswählen, wird mit grauer Schrift dargestellt. Die Wurzelelemente werden ebenfalls immer zusammengelegt.

Bei allen anderen Elementen ist das erste und vorrangige Kriterium für das Zusammenlegen ein identischer Universally Unique Identifier (UUID). Ein Universally Unique Identifier (UUID) ist ein Identifikator innerhalb der Softwareentwicklung, der von der Open Software Foundation (OSF) als Teil des Distributed Computing Environment (DCE) standardisiert wird.

Für alle Modell- und Konfigurationselemente eines Innovator-Modells wird beim Erzeugen grundsätzlich eine UUID vergeben. Die UUID erlaubt es, ein Modellelement mit sehr hoher Sicherheit eindeutig zu identifizieren. Somit können Modellelemente, die in einer Folgeversion umbenannt bzw. in einen anderen Namensraum verschoben wurden, trotz geänderter struktureller Eigenschaften identifiziert werden.

Die UUID wird beim Erzeugen einer UUID-fähigen Instanz vergeben und ist innerhalb eines Modells eindeutig. Die UUID eines Elements wird während seiner Lebensdauer nicht geändert, außer dies wird im Rahmen einer Konfliktauflösung beim Importieren einer Versionsdatei explizit gewünscht.

Das zweite Kriterium ist ein identischer Namensraumname. Elemente mit gleicher struktureller Identifikation, also gleichem Namen im gleichen Namensraum, werden zusammengelegt.

Außerdem können Sie über den Kontextmenübefehl  Zusammenlegen... zwei beliebige Elemente der linken und rechten Seite vom gleichen Typ zusammenlegen und deren Inhalt und Eigenschaften anschließend vergleichen.

Wie wird das Übernehmen von Elementen und Eigenschaften unterstützt?

Innovator bereitet im Modus Zusammenführen mit einer umfangreichen Vergleichsanalyse die Übernahme von Elementen und Eigenschaften optimal vor. Zu den Unterschieden werden detaillierte Informationen geliefert.

Die automatische Analyse berücksichtigt neben dem Referenzzeitpunkt auch die Verlaufsinformationen zu Elementen und Eigenschaften in den Changesets. Die Anzahl der durch den Benutzer zu lösenden Konflikte bei der Übernahme reduziert sich dadurch erheblich. Um die Effekte der automatischen Analyse voll ausschöpfen zu können, empfiehlt sich daher dringend die Verwendung der Änderungsprotokollierung.

Die umfangreiche Analyse, insbesondere auch von Abhängigkeiten, stellt erhebliche Anforderungen an Rechenleistung und Arbeitsspeicher. Es wird empfohlen, stets nur begrenzte Teile eines Modells zusammenzuführen und nicht das gesamte Modell. Innovator informiert im Ergebnis der Analyse darüber, ob weitere Teile einbezogen werden müssen, und ermöglicht die Übernahme dieser Elemente in die Vergleichsmenge.

Für das Zusammenführen macht Innovator sinnvolle Vorschläge, indem entsprechende Selektionen für die Übernahme ins linke Modell gesetzt werden.

Beachten Sie, dass Elemente, die durch die gesetzten Anzeigefilter nicht sichtbar sind, auch nicht beim Zusammenführen berücksichtigt werden. Die Selektion wird aufgrund von eventuellen Abhängigkeiten zu nicht sichtbaren Elementen automatisch angepasst.