Planung der Installation

Mit der Planung der Installation berücksichtigen Sie alle wesentlichen Anforderungen bei der Bereitstellung und dem Betrieb von Innovator.

Angaben zur Architektur

Die potentiell sehr komplexe Architektur von Innovator macht ein Minimum von Angaben erforderlich, die die geplante Struktur abbilden. Diese Angaben müssen bei der Installation gemacht werden. Sie können jedoch später problemlos im Administrationsprogramm verändert werden.

Zur Speicherung dieser Angaben werden auf den unterschiedlichen Betriebssystemen spezifische Techniken eingesetzt.

  • Unter Microsoft Windows werden die Einstellungen in der Registrierung abgelegt.
  • Unter Linux sind Umgebungsvariablen mit den jeweiligen Angaben zu belegen.

Im Weiteren wird in diesem Zusammenhang allgemein von Umgebungsvariablen gesprochen.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Angaben bei der Innovator-Installation. Die erste Spalte gibt einen Ausdruck an, der in Installationsprogrammen und in dieser Anleitung häufig für den Sachverhalt verwendet wird, die zweite die Umgebungsvariable, die die entsprechende Angabe enthält. Die dritte Spalte enthält weitere Erläuterungen.

Tabelle: Umgebungsvariablen im Überblick (Auszug)
Bedeutung Variable Beschreibung
Oberflächensprache INOLANG Sprache, in der mit Innovator gearbeitet werden soll. Als Voreinstellung wird die Sprache des Installationspakets verwendet.
Lizenzserver-Rechner INOHOST Rechner, auf dem der Lizenzserver laufen soll, und Angabe des Kommunikationskanals in der Form <Lizenzserver-Rechnername>.<Portnummer>
Einstellungen (Parameterdateien) INODIR

Verzeichnispfad, auf dem Parameterdateien abgelegt sind bzw. werden; außerdem liegen hier Symbole sowie die Java-Dateien der Engineering-Aktionen usw.

Sie können ein gemeinsames Arbeitsgruppenverzeichnis und somit einheitliche Einstellungen verwenden.

Lizenzverzeichnis INOLIC Verzeichnispfad, in dem standardmäßig das Lizenzrepository erwartet bzw. abgelegt werden. Nur relevant auf Rechnern, die einen Lizenzserver betreiben.
Projektverzeichnis INOPRJ Verzeichnispfad, in dem standardmäßig Repositorys (Projekte) erwartet bzw. abgelegt werden. Nur relevant auf Rechnern, die einen Modellserver betreiben.
Arbeitsverzeichnis des Benachrichtigungsservice INONOTIFY

Optional: Verzeichnispfad der Konfigurationsdatei innonotify.json des Benachrichtigungsservice.

Wenn die Umgebungsvariable nicht gesetzt wird und Benachrichtigungen eingerichtet werden, dann wird die Konfigurationsdatei im Verzeichnis $INOPRJ\inonotify gesucht.

Im Verzeichnis werden auch die Log-Dateien des Benachrichtigungsservice abgelegt.

Benutzerspezifische Einstellungen INOHOME Die Parameter im INODIR-Verzeichnis sind als zentrale Vorgaben gedacht. Der einzelne Benutzer kann diese Vorgaben durch seine speziellen Einstellungen außer Kraft setzen. Diese werden im INOHOME-Verzeichnis abgelegt. Wenn diese Variable nicht explizit gesetzt ist, wird automatisch ein Unterverzeichnis im %APPDATA%-Verzeichnis, das vom Betriebssystem vorgegeben ist, verwendet.

Weitere Angaben sind möglich bzw. notwendig. Sie werden in den Kapiteln zur Installation für den jeweiligen Betriebssystemtyp beschrieben.

Einige der Umgebungsvariablen müssen nicht auf allen Betriebssystemen gesetzt werden.

Je nach Betriebssystem und Installationsart benötigen Sie zur Installation von Innovator administrative Rechte auf dem jeweiligen System.

Serverrechner

Wie viele Server werden in welcher Größe benötigt?

Eine Herausforderung, gerade bei einer komplett neuen Installation, kann die Bestimmung der passenden Dimension für die Innovator-Server hinsichtlich CPU und Arbeitsspeicher sein. Da die Ressourcenauslastung linear mit der Auslastung durch Modellserver korreliert, können zu Beginn oft nur grobe Näherungen ermittelt werden.

Ein wichtiger Faktor ist, wie viele Modelle Sie gleichzeitig für den Anwender im Online-Zugriff halten möchten. Haben Sie z.B. für ein produktives Modell eine vorherige Version, eine Entwicklungsversion und eine Testversion, so müssen Sie vier Modellversionen gleichzeitig bereitstellen.

Der Hauptspeicherbedarf pro Modell ist abhängig von der Größe der Modelle, also der Menge der Modellinhalte. Dies kann von einem sehr kleinen Modell von 300 MB bis zu einem sehr großen Modell bis 2 GB reichen.

Wir empfehlen, pro aktivem Modellserver einen logischen CPU-Kern zu kalkulieren. Die Anforderungen an die Rechenleistung eines einzelnen Prozessorkerns werden hauptsächlich durch die Anzahl der Anwender bestimmt, die gleichzeitig an einem Modell arbeiten.

Auf welchem Rechner soll der Hauptlizenzserver laufen?

Diese Angabe ist von entscheidender Bedeutung für den Betrieb von Innovator. Aufgrund der zentralen Stellung des Hauptlizenzservers für die Innovator-Architektur muss er von jedem Rechner aus, auf dem mit Innovator-Programmen gearbeitet werden soll, über das Netzwerk erreichbar sein.

Der Rechner, auf dem der Hauptlizenzserver laufen soll, sollte bereits bei der Installation festgelegt werden. Zwar kann auch diese Angabe geändert werden, es muss in diesem Fall aber eine erneute Freischaltung der Lizenzen für die Innovator-Produkte durch die MID GmbH durchgeführt werden.

Die Systemanforderungen für den Betrieb eines Lizenzservers und der Bus- und Hub-Komponenten hingegen sind verhältnismäßig gering, so dass dafür auch ein leistungsschwacher Rechner genügt.

Einschränkung

Ein Betreiben des Hauptlizenzservers auf einer virtuellen Maschine kann zu Problemen führen, weil sich die Rechneridentifikation als notwendiger Bestandteil des hardwarebezogenen Lizenzrepositorys bei Änderungen der virtuellen Maschine ebenso ändern kann. Dies führt jedoch zu einem ungültigen Lizenzrepository ("Lizenzserverrechner ist nicht im Lizenzrepository registriert").

Welche Portfreigaben für das Netzwerk werden benötigt?

Die Portfreigaben sind abhängig von Art und Anzahl der installierten Komponenten.

  • Lizenzserver: Für einen Lizenzserver und die von ihm benötigten Komponenten Bus und Hub werden insgesamt drei Ports benötigt. Für den Lizenzserver muss der Port p angegeben werden, die weiteren Komponenten verwenden stets die Portnummern p+1 und p+2.
  • Agent: Für einen Agenten wird ein Port benötigt. Wird dieser nicht angegeben, wird standardmäßig ausgehend vom angegebenen Lizenzserver-Port der Port p+3 verwendet.
  • Notify: Für den Benachrichtigungsservice wird ein Port benötigt. Wird dieser nicht angegeben, wird standardmäßig ausgehend vom angegebenen Lizenzserver-Port der Port p+4 verwendet.
  • Proxy: Für den Innovator-Proxy wird ein Port benötigt. Wird dieser nicht angegeben, wird standardmäßig ausgehend vom angegebenen Lizenzserver-Port der Port p+5 verwendet.
  • Modellserver und Modellversionen: Für eigenständig betriebene Modellserver wird jeweils ein Port benötigt. Dieser kann bei dessen Start vorgegeben werden. Fehlt diese Angabe, wird dynamisch vom Lizenzserver ein Port vergeben, der sich an den bereits laufenden Komponenten orientiert und der, ausgehend vom Wert p des angegebenen Lizenzservers, erhöht wird. Bei Modellversionen geschieht die Zuweisung von Ports stets dynamisch.

Damit Sie auch während der Versionsupdates von Innovator einen durchgängigen Betrieb und eine reibungslose Migration sicherstellen können, empfehlen wir die Verwendung von dedizierten Projektlizenzservern für jede Innovator-Version.

Hinweis

Wir empfehlen, für Innovator einen Portbereich zu reservieren und die Kommunikation in diesem Portbereich von den Clients und zwischen den beteiligten Servern zu erlauben. Die notwendige Größe des Portbereichs richtet sich nach den o.a. Architekturkomponenten, sowie der Anzahl der Modellserver, die gleichzeitig aktiv sein sollen. Je nach Betriebssystem stehen nicht mehr verwendete Ports nicht unverzüglich wieder zur Verfügung, so dass ein gewisser Puffer für den Start neuer Modellserver mit einkalkuliert werden sollte.

Hinweis

Die verwendeten Ports müssen zwischen 1024 und 64000 liegen.

Clientrechner

Wie können die Anwendungsprogramme verteilt werden?

Innovator unterstützt eine automatisierte Softwareverteilung unter Windows. Sie können die Anwendungsprogramme über Ihr Desktop-Managementsystem im Format MSI oder MSIX verteilen lassen. Haben Sie keine automatisierte Softwareverteilung, können Sie eine zentral gesteuerte Verwaltung der Anwendungsprogramme per App-Installer realisieren.

Kann eine Desktopvirtualisierungslösung verwendet werden?

Innovator kann mit gängigen Virtualisierungslösungen wie Citrix oder Remote Desktop Services von Microsoft verwendet werden.

Bei der Nutzung von MSIX-Installationspaketen ist auch die Nutzung von Windows Virtual Desktop per App Attach möglich.

Welche Anwendungsprogramme sollen den Anwendern bereitgestellt werden?

Sie können den Anwendern je nach Aufgabe zielgerichtet die passenden Anwendungsprogramme bereitstellen. Der Modelleditor ist für alle Anwender sinnvoll.

Von den administrativen Client-Anwendungen ist der Konfigurationseditor für diejenigen Anwender notwendig, die die Modellkonfiguration aktiv gestalten und daher die Konfigurationsprofile bearbeiten oder neu erstellen sollen. Das Administrationsprogramm ist für diejenigen Benutzer sinnvoll, die mit der Bereitstellung von Modellen und der Pflege der gesamten Innovator-Umgebung vertraut sind.

Einschränkungen für den Einsatz mehrerer Agenten

Die Komponente Agent ist ein leistungsfähiges Werkzeug für die dynamische Verwaltung Ihrer Innovator-Infrastruktur. Wenn Sie mehrere Agenten auf einem Rechner oder zum gemeinsamen Zugriff auf ein Netzlaufwerk einrichten, dann sollten Sie die im Abschnitt "Problematische Szenarien" beschriebenen Konstellationen vermeiden.