Ein Ribbon (engl. für „Band“, in diesem Zusammenhang als „Menüband“ zu übersetzen) ist ein grafisches Bedienkonzept für Anwendungsprogramme, das die Elemente Menüsteuerung und Symbolleiste miteinander verbindet. Menübänder kommen beispielsweise in Microsoft Office (ab Version 2007) oder in WordPad und Microsoft Paint unter Windows 7 zum Einsatz.
Die Befehle der Anwendung werden als Steuerelemente angezeigt. Diese Steuerelemente werden auf einer horizontalen Leiste am oberen Rand des Anwendungsfensters in Gruppen angeordnet. Verwandte Gruppen werden auf Registerkarten organisiert. Alle Registerkarten zusammen, sowie einige spezielle Steuerelemente, bilden das Menüband der Anwendung.
Abbildung: Menüband mit dem Register Start
Im Kopfbereich des Programmfensters sind – entsprechend einer herkömmlichen Menüleiste – Begriffe angeordnet, die Befehlsgruppen repräsentieren, z.B. Start, Ansicht oder Entwurf. Ein Klick auf den Begriff klappt jedoch kein Menü aus, sondern blendet ein Register ein, das die zugehörigen Befehle enthält. Zu jedem „Menü“ gehört demnach eine eigenes Register.
Die Symbole sind innerhalb des Menübands sinnvoll gruppiert und angeordnet, wobei sich die Anordnung in Abhängigkeit von Bildschirmauflösung bzw. Fenstergröße automatisch anpasst. Dadurch, dass zusätzliche Befehle in den Registerkarten Platz finden, ist die Nutzung von Dialogen (z.B. für die Absatzformatierung) seltener notwendig.
Häufig verwendete Befehle können zudem individuell zu der Symbolleiste für den Schnellzugriff hinzugefügt werden, so dass diese Befehle immer direkt ausführbar sind, unabhängig vom aktuell angezeigten Register des Menübands.
Links befindet sich ein spezielles Register, das separat eingefärbt ist. Das Register Modell enthält vorrangig Befehle zum Arbeiten mit Modellen als Ganzes.
Im Menüband befinden sich neben dem Register Modell stets die Standardregister Start, Überarbeiten, Ansicht und Extras mit ihren Gruppen und Befehlen.
Weitere Register tauchen erst in einem konkreten Kontext auf, z.B. wenn ein Diagramm zur Bearbeitung geöffnet ist. Für einen solchen Kontext kann eine kontextabhängige Registerkartengruppe (Contextual Tab Group) definiert sein, in der zusätzliche Befehle über ein oder mehrere Register zur Verfügung gestellt werden, die nur in diesem Kontext ausführbar sind. In der Abbildung oben gibt es z.B. die Kontextregistergruppe Diagrammtools mit zwei Registern für den Entwurf und für das Seitenlayout.
Die Ribbon wurde zum ersten Mal mit Microsoft Office 2007 eingeführt. In der deutschen Office-Version wurde sie zunächst als "Multifunktionsleiste" bezeichnet. Auffälligstes Merkmal war eine große runde Anwendungsschaltfläche (Orb) in der linken oberen Ecke des Kopfbereichs, hinter der sich das bisherige "Datei"-Menü versteckte. Von vielen Benutzern wurde diese Schaltfläche jedoch mit dem Anwendungssymbol (Application Icon) verwechselt und seine Funktion als Menü übersehen.
Mit Einführung von Windows 7 bzw. Office 2010 wurde das Aussehen der Anwendungsschaltfläche dahingehend verändert, dass sie zuerst – noch mit Symbol – in Größe und Form an die Reiter der Registerkarten des Menübands angepasst wurde und sich schließlich – mit der erneuten Bezeichnung "Datei" bzw. im Falle von Innovator "Modell" – lediglich farblich vom Rest der Ribbon abhebt. Dieser Stil wird von Microsoft auch als Scenic Style bezeichnet. In den deutschen Versionen von Windows 7 wird die Ribbon als Menüband bezeichnet.
Innovator verwendet ab der Version 11.1.2 den Scenic-Stil und die aktuelle Übersetzung.
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