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Strukturieren eines Modells

Sie strukturieren ein Innovator-Modell mit System- und Teilmodellen, Komponenten, Paketen, Diagrammen und Anlegevoreinstellungen.

Mittel zur Strukturierung eines Modells

Die Struktur eines Modells ist durch die Art und Weise bestimmt, wie dessen Elemente untereinander durch Beziehungen verbunden sind. Wesentlich hierfür sind die Besitzbeziehungen der Elemente, aus denen sich die Hierarchie des Modells ergibt, weil sie festlegen, dass jedes Modellelement unabhängig von seinen sonstigen Beziehungen genau einen Besitzer haben muss. Die Profile, die in Ihrem Modell verwendet werden, bestimmen die Möglichkeiten beim Aufbau einer konkreten Modellstruktur. In der Konfiguration ist z.B. festgelegt, ob das Anlegen eines Elements in einem Container erlaubt ist, er es also besitzen darf.

Zur Strukturierung eines Modells stehen bestimmte Elementtypen zur Verfügung, insbesondere Pakete und Komponenten. Wenn das Anlegen in einem Container erlaubt ist, dann wird ein neues Element auch stets in diesem Container angelegt.

Anlegevoreinstellungen dienen dazu, Elemente beim Anlegen in einen bestimmten Container umzulenken. Anlegevoreinstellungen modellieren Sie als spezielle Abhängigkeit. Die beste Übersicht zu den Anlegevoreinstellungen im Modell können Sie sich mit einem entsprechenden Komponentendiagramm erstellen.

Element Symbol-beispiel Verwendung
Systemmodell Systemmodelle grenzen ein Softwaresystem ab, stellen gemeinsame Profile für ihre Teilmodelle zur Verfügung und bilden deren Wurzel. Innovator-Modelle können ggf. mehrere Systemmodelle beinhalten.
Modell Teilmodelle erlauben eine Gliederung auf oberster Ebene innerhalb eines Systems, z.B. in unterschiedliche fachliche Bereiche oder Modellierungsphasen.
Paket Pakete sind ein Strukturierungselement ohne weitere Semantik. Sie entsprechen einem Ordner eines Dateisystems. Um beliebige Zusammenstellungen (z.B. für die Dokumentation) erstellen zu können, ist es möglich, dass Pakete ausschließlich Referenzen enthalten.
Komponente Komponenten sind eine semantische Gruppierung zusammenhängender Elemente, welche für sich eine eigenständige Einheit bilden; häufig eine Softwarekomponente.
Diagramm Diagramme sind das wesentliche Strukturelement zur Modellierung der Beziehungen zwischen Modellelementen. (Bedingt durch ihre Sonderstellung als Visualisierungsmittel werden sie separat und nicht als normales Element im Menüband angeboten. Sie erscheinen deshalb nicht im Untermenü Modellstruktur.)
Anlegevoreinstellung   Anlegevoreinstellungen werden in Innovator als eine spezielle Abhängigkeit zwischen Paketen oder Komponenten modelliert. Sie dienen dazu, Elemente beim Anlegen in einen anderen Container (Paket oder Komponente) und damit zu einem bestimmten Besitzer umzulenken.

Grundsätzlich strukturieren Sie Ihr Modell durch Pakete und Komponenten, wobei System- und Teilmodelle spezielle Pakete sind. Für Pakete und Komponenten können Sie die Anlegevoreinstellung nutzen, um bestimmte Elemente – ausschließlich beim Anlegen – in andere Pakete oder Komponenten und damit zu einem bestimmten Besitzer umzulenken. In Innovator werden Anlegevoreinstellungen als spezielle Abhängigkeit modelliert.

Sie können Ihr Modell z.B. strukturieren, indem Sie seine Elemente nach bestimmten Kriterien gruppieren und in jeweils einem Paket zusammenfassen. Die Kriterien, nach denen Sie Ihr Modell strukturieren, können Sie dabei nach Belieben festlegen. So könnten Sie beispielsweise die Elemente nach ihrem Typ sortieren, also alle Diagramme eines Typs in einem Paket zusammenfassen. Wenn Sie bereits die Architektur Ihres Modells abbilden möchten, könnten Sie für die verschiedenen Komponenten Ihres Systems jeweils ein Paket einrichten. Natürlich sind auch beliebige Kombinationen aus diesen Ansätzen denkbar.

Hinweis

Der strukturelle Aufbau eines Modells oder Modellsystems ist zuerst eine administrative Aufgabe der Konfiguratoren. Sie legen mit den zur Verfügung gestellten Profilen und den in der Modellvorlage bereits enthaltenen Strukturelementen den Ausgangspunkt und die Freiheitsgrade der Modellierung fest. In der Modellierungsphase werden diese Grundlagen genutzt. Ergänzungen und Änderungen der Modellstruktur sind nur im Ausnahmefall ohne entsprechende Anpassungen der Profile möglich. Meist muss erneut der Zusammenhang von Besitzern und zugeordneten Elementen passend hergestellt werden. Umgekehrt führt z.B. das Löschen von bestehenden Anlegevoreinstellungen im Modell zur Störung dieser Beziehungen und damit zur durchaus massiven Einschränkung der Modellierungsmöglichkeiten.

Die bestehende Struktur des Modells können Sie im Toolfenster Modellinhalt (Ansicht Modellstruktur) betrachten.

Das Beispiel zeigt die Struktur eines fachlichen Modells auf, welches mit mehreren Unterpaketen versehen ist, beispielsweise mit einem für die Zuordnung von Prozessen, einem weiteren für Anwendungsfälle etc.

Bei der Arbeit mit Strukturelementen müssen Sie folgende Eigenheiten berücksichtigen:

Wirkungsweise der Anlegevoreinstellungen

Anlegevoreinstellungen dienen dazu, Elemente in einen anderen Container und damit zu einem bestimmten Besitzer umzulenken. Normalerweise ergibt sich der Container eines neuen Elements aus der Selektion. So wird z.B. in einem Klassendiagramm beim Anlegen einer neuen Klasse standardmäßig immer der Container des Klassendiagramms auch als Container der Klasse verwendet.

In einigen Fällen kann es erwünscht sein, dass grundsätzlich ein anderer Container zum Einsatz kommt. So können Sie z.B. alle Primitivtypen in einem Container sammeln, der dann unabhängig vom Container der Selektion gewählt werden soll. Zu diesem Zweck werden Anlegevoreinstellungen verwendet.

Eine Anlegevoreinstellung wird zwischen zwei Paketen oder Komponenten angelegt. Zu jeder Anlegevoreinstellung wird das Merkmal Umgeleitetes Stereotyp festgelegt. Daneben kann über das Merkmal ist Standard festgelegt werden, ob dieses umgeleitete Stereotyp als Standard verwendet werden soll.

Bei der Auswertung ist zu unterscheiden, ob das Stereotyp des anzulegenden Elements bekannt ist oder nicht. Legt man ein Element direkt über einen Menübefehl an, dann wird eine Anlegeschablone zu einem bestimmten Stereotyp ausgewertet und das Stereotyp ist bekannt. Daneben gibt es allerdings auch Fälle, in denen ein Element nur indirekt angelegt wird. In diesen Fällen ist das Stereotyp in der Regel nicht bekannt.

Gehen wir zunächst einmal von dem Fall aus, dass das Stereotyp bekannt ist. Auf Basis eines selektierten Elements wird beim Anlegen eines neuen Elements zunächst ein möglicher Container berechnet. Zu diesem Container wird dann in der Konfiguration geprüft, ob das Anlegen des neuen Elements in diesem Container erlaubt ist. Falls dies der Fall ist, wird dieser Container auch verwendet und eine ggf. vorhandene Anlegevoreinstellung wird nicht greifen.

Ist der Container nicht zulässig, dann wird ausgehend von diesem Container bis hinauf zur Wurzel nach auslaufenden Anlegevoreinstellungen gesucht. Die erste Anlegevoreinstellung, bei welcher das Merkmal Umgeleitetes Stereotyp das vorgegebene oder eines seiner Oberstereotype eingestellt hat, legt über ihr Zielelement den zu verwendenden Container fest. Um mehrere Stereotype eines Elementtyps umzulenken, genügt es also, wenn das gemeinsame Oberstereotyp umgelenkt wird.

Falls das Stereotyp nicht bekannt ist, kommt das Merkmal ist Standard zum Tragen. In diesem Fall wird ebenfalls ausgehend vom Container der Selektion in Richtung Wurzel nach einer Anlegevoreinstellung gesucht. Verwendet wird in diesem Fall die erste Anlegevoreinstellung, die das Merkmal ist Standard aktiviert und ein Stereotyp zum gewünschten Elementtyp eingestellt hat. Die Anlegevoreinstellung liefert in diesem Fall zunächst das Stereotyp des anzulegenden Elements. Damit wird dann wiederum das Verfahren zum Anlegen eines Elements mit bekanntem Stereotyp durchlaufen. D.h., es könnte theoretisch sogar der Container der Selektion als Container des neuen Elements in Frage kommen, wenn dieser das Stereotyp als Inhalt zulässt. In diesem Fall greift eine Anlegevoreinstellung also nicht unbedingt als Containerumlenkung, sondern zunächst als Stereotypzuweisung.

Der über Anlegevoreinstellung ermittelte Container sollte Elemente mit dem gewählten Stereotyp als Inhalt zulassen. Andernfalls führt dies beim Anlegen des Elements zu einer Fehlermeldung.

Hinweis

Die Merkmale Pakethierarchie kopieren, Stereotyp des Zielpakets und Anlegeschablone dienen ausschließlich der Nutzung über die API in Engineering-Aktionen.

Ein Einsatzgebiet sind z.B. die Engineering-Aktionen zum Mapping. Als Anlegeschablone wird dabei die Schablone festgelegt, die für ein anzulegendes Element mit einem vorgegebenen Stereotyp verwendet werden soll.

Auf der Modellierungsseite kollidiert das Verändern von Anlegevoreinstellungen normalerweise mit der Konfiguration und den damit umgesetzten Intensionen des Modells. Die konfigurierten Besitzbeziehungen bestimmen die zulässigen Ziele einer Anlegevoreinstellung. Auf der Modellierungsseite geht es vor allem um die Transparenz der Ablage direkt oder indirekt neu angelegter Elemente.

Strukturieren eines Modells mit Paketen und Komponenten

Voraussetzungen

In der Konfiguration muss das Anlegen des Elements im Container erlaubt sein, also eine entsprechende Besitzbeziehung des Elementtyps bestehen. Zudem müssen entsprechende Anlegeschablonen existieren und als Menükommandos zur Verfügung gestellt werden. Wenn ein Strukturelement im selektierten Container angelegt werden darf, dann wird das Element direkt angelegt, andernfalls erscheint zuvor ein Dialog zur Auswahl eines zulässigen Besitzers, den Sie ggf. auch neu anlegen können.

Zusammenhang

Das Anlegen von Strukturelementen dient der konkreten Strukturierung eines Modells durch Ausnutzen der Möglichkeiten, die die Profile bieten. Die Strukturelemente müssen als Besitzer der direkt oder per Anlegevoreinstellung zugeordneten Elemente konfiguriert sein.

So gehen Sie vor

  1. Selektieren Sie in der Modellstruktur das Modellelement, unterhalb dessen sie ein Strukturelement erstellen wollen.

  2. Wenn Sie ein Unterpaket anlegen wollen, dann wählen Sie im Untermenü Start>Neu>Neues Unterpaket das Strukturelement aus, das Sie erstellen wollen.

    Wenn das Strukturelement im selektierten Modellelement angelegt werden darf, dann wird das Element angelegt und der Name wird automatisch zur Bearbeitung selektiert. Andernfalls erscheint zuvor ein Dialog zur Auswahl des Besitzers, den Sie ggf. auch neu anlegen können.

  3. Wenn Sie eine Komponente anlegen wollen, dann wählen Sie Start>Neu>Neues Element>Modellstruktur>Komponente.

    Wenn die Komponente im selektierten Modellelement angelegt werden darf, dann wird sie angelegt und ihr Name wird automatisch zur Bearbeitung selektiert. Andernfalls erscheint zuvor ein Dialog zur Auswahl des Besitzers, den Sie ggf. auch neu anlegen können.

  4. Geben Sie den Namen des Strukturelements ein und drücken Sie die [Eingabe]-Taste.

Erkennen von Anlegevoreinstellungen im Modell

Zusammenhang

Eine Anlegevoreinstellung ist eine spezielle Abhängigkeit und dient dazu, direkt oder indirekt erzeugte Elemente in einen anderen Container umzulenken. Über die bestehenden Anlegevoreinstellungen im Modell oder in Modellzweigen informieren Sie sich am einfachsten mittels einer Suche. Die Suche ermittelt die Anlegevoreinstellungen auf der Besitzerseite der Abhängigkeit. Die Anlegevoreinstellungen haben im Ergebnisbereich folgenden erweiterten Namensaufbau:

Umgeleitetes Stereotyp@Name der Anlegevoreinstellung@Ziel des umgeleiteten Stereotyps@Besitzer der Anlegevoreinstellung

So gehen Sie vor

  1. Um die Anlegevoreinstellungen im gesamten Modell zu ermitteln, selektieren Sie im Modellbaum die Modellwurzel, für Modellzweige selektieren Sie das jeweilige (Teil-)Modell.

  2. Wählen Sie Start>Durchsuchen>Suche>Name suchen.

    Der Dialog Suche erscheint.

  3. Wählen Sie in der Auswahlliste Suche Elementtyp den Eintrag Anlegevoreinstellung aus, z.B. indem Sie zügig "Anle" eingeben.

  4. Klicken Sie auf Suchen.

    Die im Modell existierenden Anlegevoreinstellungen werden im Ergebnisbereich aufgelistet.

Erkennen von Anlegevoreinstellungen eines Strukturelements

Voraussetzungen

Eine Anlegevoreinstellung kann ausschließlich für Strukturelemente sinnvoll eingerichtet werden. Ein Modell, ein Paket oder eine Komponente können Besitzer oder Ziel von Anlegevoreinstellungen sein. Damit Anlegevoreinstellungen im Toolfenster Details angezeigt werden, muss die Details-Konfiguration entsprechend eingerichtet sein.

Zusammenhang

Die Anlegevoreinstellungen werden für den Besitzer und das Ziel normalerweise im Toolfenster Details angezeigt. Dort haben sie folgenden Aufbau:

Besitzer: - Umgeleitetes Stereotyp -> Ziel des umgeleiteten Stereotyps

Ziel: <- Umgeleitetes Stereotyp - Besitzer der Anlegevoreinstellung

Anlegevoreinstellungen werden stets im Toolfenster Info aufgeführt, sowohl als Zugeordnete Elemente als auch als Abhängigkeiten. Dort haben sie folgenden Aufbau:

Zugeordnete Elemente: Anlegevoreinstellung «createRedirect» 'Umgeleitetes Stereotyp@Name der Anlegevoreinstellung@Ziel des umgeleiteten Stereotyps@Besitzer der Anlegevoreinstellung'

Abhängigkeiten: Elementtyp «Stereotyp» 'Name' (des Zielstrukturelements)

So gehen Sie vor

  1. Selektieren Sie das Strukturelement, dessen Anlegevoreinstellungen Sie ermitteln wollen.

  2. Um Anlegevoreinstellungen im Toolfenster Details anzusehen, wählen Sie Ansicht>Fenster>Toolfenster>Details.

    Die Anlegevoreinstellungen des Strukturelements werden im Toolfenster Details angezeigt.

  3. Um Anlegevoreinstellungen im Toolfenster Info anzusehen, klicken Sie auf das Symbol im Menü .

    Die Anlegevoreinstellungen des Strukturelements werden im Toolfenster Info als Zugeordnete Elemente und Abhängigkeiten angezeigt.

 

 

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